Fonds

Fonds - 1. allg. ökonomische Kategorie der sozialistischen Ökonomik, entweder im Sinne von Bestand, Vorrat an materiellen und finanziellen Mitteln oder von Gesamtheit der während einer bestimmten Zeit, z. B. eines Jahres, zur Verfügung stehenden materiellen und finanziellen Mittel für ökonomische und soziale Aufgaben der sozialistischen Gesellschaft in den verschiedenen Sphären der Reproduktion. Die Fonds sind gesellschaftliches Eigentum bzw. beruhen auf dem gesellschaftlichen Eigentum an den Produktionsmitteln und treten entweder als staatliche oder genossenschaftliche Fonds auf. Sie werden entsprechend den objektiven ökonomischen Zusammenhängen im volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozess sowie in Obereinstimmung mit den politischen Notwendigkeiten und Aufgaben planmäßig gebildet und eingesetzt. Als Vorräte existieren Fonds im Reproduktionsprozess als Bestandteil des Nationalreichtums in Form von Produktionsfonds, Zirkulationsfonds und Konsumtionsfonds. Eine bes. Stellung unter den Vorräten nehmen die Reservefonds ein, über die die sozialistische Gesellschaft verfügt, um im Interesse eines kontinuierlichen Wirtschaftsablaufs unvorhergesehene Störungen im Reproduktionsprozess ausgleichen zu können. - Als Gesamtheit der in einem bestimmten Zeitraum für den Verbrauch zur Verfügung stehenden Mittel werden ebenfalls Fonds in der Produktion, Distribution, Zirkulation und Konsumtion unterschieden. Zu den Fonds der Produktion in diesem Sinne gehören der Materialfonds und Arbeitszeitfonds und nicht zuletzt der Maschinen- und Anlagenzeitfonds. In einem gewissen Sinne gehört hierher auch der Lohnfonds, der jedoch zugleich ein entscheidender Fonds der Distribution ist. Zu den wichtigsten Fonds der Zirkulation sind vor allem der Warenfonds und der Kauffonds zu zählen. Vom Standpunkt der Verwendung unterscheidet man schließlich den Ersatzfonds, den Akkumulationsfonds und den Konsumtionsfonds. Der Akkumulationsfonds dient vor allem dazu, die im Produktionsprozeß fungierenden Produktionsfonds qualitativ zu verbessern und quantitativ zu vergrößern, sein entscheidender Bestandteil ist der Investitionsfonds. Die Mittel des Konsumtions- fonds werden für die individuelle und gesellschaftliche Konsumtion verwendet. Fonds im oben entwickelten Sinn sind in allen Ebenen und Bereichen der Volkswirtschaft vorhanden. Die nach der wirtschaftlichen Rechnungsführung arbeitenden sozialistischen Betriebe und Kombinate besitzen in Form von Beständen Produktionsfonds und Zirkulationsfonds und in bestimmtem Umfang auch Konsumtionsfonds. An materiellen und finanziellen Fonds innerhalb eines Jahres verfügen sie entsprechend den Planaufgaben über Material, Maschinenzeit, Mittel für Arbeitskräfte usw. Sie bilden auch Investitionsfonds, einen Fonds für die Erweiterung der Umlaufmittel und einen Prämienfonds. Zu den Fonds der VVB zählen der Gewinnfonds (Fonds der VVB), der Investitionsfonds und der Reservefonds (Fonds der VVB). In den Händen des sozialistischen Staates besitzen die im Staatshaushalt zentralisierten Geldfonds für die planmäßige Leitung der gesellschaftlichen Entwicklung eine hervorragende Bedeutung. Im Rechnungswesen bezeichnet man mit Fonds die auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesenen Finanzierungsquellen der materiellen Fonds, der wirtschaftlichen Mittel. Hierbei wird unterschieden zwischen eigenen und fremden Fonds. Die eigenen Fonds werden neben Zuweisungen aus dem Staatshaushalt in wachsendem Maße aus den selbsterwirtschafteten Gewinnen gebildet; einen Hauptteil der fremden Fonds bilden die von der Industrie- und Handelsbank ausgereichten Kredite. Eigenmittelausstattung, Fondsausnutzung, Fondseffektivität, Grundfonds. - 2. in der kapitalistischen Wirtschaft mitunter Bezeichnung für einen zweckgebundenen angesammelten Bestand von Kapital.