Ford-System
Ford-System - Form der Arbeitsorganisation und Rationalisierung der Produktion, die in Kombination mit Antreiber-Lohnsystemen zu einer hohen Steigerung der Arbeitsintensität und Ausbeutung der Werktätigen führt. Das Ford-System wurde in den USA (vor allem durch den amerikanischen Autofabrikanten H. Ford) um 1920 entwickelt und eingeführt. Es wird in modifizierter Form auch gegenwärtig noch in den USA u. a. kapitalistischen Ländern angewandt. Für das Ford-System ist bes. die Massenfertigung auf der Grundlage der Standardisierung unter Anwendung der Fließbandfertigung kennzeichnend, wobei die Produktionsoperationen extrem aufgegliedert werden. Diese extreme Aufgliederung führt dazu, dass die Arbeiter wenige gleiche, in Verrichtung und Zeit vorgeschriebene Handgriffe ausführen müssen. Das erlaubt den Kapitalisten, zunehmend ungelernte und damit schlecht bezahlte Arbeiter auszubeuten. Bei der Fließarbeit wird die Vorgabezeit für die Verrichtung der monotonen Handgriffe häufig dadurch verkürzt, dass bei gleich bleibenden technischen Bedingungen und gleichbleibender, ja sogar verringerter Zahl der Arbeiter das Tempo des Fließbandes erhöht wird, um eine Steigerung des Produktionsausstoßes zu erreichen. Dabei geht mit der Erhöhung der Intensivierung der Arbeit keine oder eine nicht angemessene Erhöhung des Arbeitslohns oder Verkürzung des Arbeitstages einher. Das Ford-System führt zur raschen Erschöpfung der physischen Kräfte des Arbeiters, zur hassen Verschärfung der Ausbeutung und sichert den Kapitalisten hohe Profite.