Frachtratenkartell
Frachtratenkartell - in der kapitalistischen Seehandelsschifffahrt in Form der Linienkonferenzen bestehende Vereinigung juristisch selbständig bleibender Reedereien für eine Schifffahrtslinie. Es werden im allgemeinen die Höhe der Frachtraten, die Zahl der Abfahrten und die Folge der anzulaufenden Häfen vereinbart. Das Frachtratenkartell sichert einerseits einen Linienverkehr in der Seehandelsschifffahrt (es bestehen etwa 300 solcher Linienkonferenzen), ist aber zugleich Ausdruck der Monopolisierung auch in diesem Wirtschaftszweig, indem es z. B. Außenseiter (als die u. a. Schifffahrtsgesellschafter von sozialistischen Ländern und Entwicklungsländern angesehen werden) bekämpft. Die wachsende Kritik an den Praktiken der kapitalistischen Schifffahrtskonzerne führte 1976 zur Ausarbeitung eines Verhaltenskodexes für die Konferenzen im Rahmen der UNO.