Gebirgstunnel

Gebirgstunnel: Tunnelbauwerke, die im standfesten Fels oder auch im nicht standfesten Gebirge errichtet werden. Im ersten Fall wird ein Vortrieb ohne Ausbau vorgenommen, d. h., es wird die Tunnelröhre entweder im vollen Querschnitt in einem Arbeitsgang hergestellt, oder es folgt ein Vortrieb in Teilquerschnitten mit entspr. Nachtrieb, ohne dass eine Aussteifung erforderlich ist. Die Art und der Umfang der Auskleidung des Tunnels richten sich nach der Gebirgsklasse und nach dem Verwendungszweck, also Eisenbahn-, Straßentunnel, Druckstollen (Tunnelauskleidung). Problematischer ist der Vortrieb im nicht standfesten Gebirge, da hierbei ein zeitweiliger Ausbau erforderlich ist, um alle Bauarbeiten gesichert durchführen zu können. Hierbei werden Abstützungs und Ankerelemente aus Holz, Stahl oder Stahlbeton verwendet. Diese Ausführungsart findet häufig auch bei der Unterfahrung von Gebäuden im Stadtgebiet Anwendung. In stark wasserhaltigem Gebirge hat sich das Gefrierverfahren gut bewährt. Insgesamt gesehen gibt es mehrere Bauweisen, die sich sämtlich bes. jeweils in Spezialfällen bewährt haben, z. B. Ring-, Kern-, Unterfangungs-, Schild-Bauweise.