Gebrauchseigenschaften

Gebrauchseigenschaften, Messung der - Messung der Qualität von Erzeugnissen (Qualität), die auf der Grundlage mehrerer Qualitätskennziffern erfolgt. Nach der Methodik des ASMW wird die Erzeugnisqualität nach folgenden 6 Kennziffern- gruppen bestimmt: a) Kennziffern der Zweckbestimmung (z. B. Leistung, Masse, Energieaufwand, Abmessungen); b) Kennziffern der Zuverlässigkeit (z. B. Anschluß, Reparaturfreundlichkeit); c) Kennziffern der Standardisierung (z. B. Austauschbarkeit, Komplettierungsfähigkeit); d) Kennziffern der Umwelt (Lärmpegel, Anfall und Beseitigung von Abprodukten); e) Kennziffern der Formgestaltung (z. B. Mode, ästhetische Gesichtspunkte); f) schutzrechtliche Kennziffern (Anzahl der Erfindungen, die je Forschungsthema erzielt wurden). Auf der Basis dieser Kennzifferngruppen erfolgt in der Wirtschaft eine Bewertung der Erzeugnisqualität, so beim Gütezeichen des ASMW, der Bildung von Komplexkennziffern der Qualität und der Festlegung von gesellschaftlicher Anforderung an die Qualitätserhöhung in den Betrieben und Kombinaten. Die Gebrauchseigenschaften eines Erzeugnisses werden zunächst einzeln nach diesen 6 Kennzifferngruppen ermittelt. Sie werden entweder direkt, anhand naturaler Kennziffern, gemessen oder bei nichtmeßbaren Eigenschaften indirekt, durch verbale Beschreibung (z. B. knitterarm) dargestellt. Um zu einer Gesamtaussage über die Qualität eines Erzeugnisses zu kommen, ist nach der Einzelmessung der Gebrauchseigenschaften ihre Zusammenfassung zu einem komplexen Qualitätsausdruck notwendig. Das erfordert die Wichtung der einzelnen Qualitätskennziffern entsprechend ihrer Rangfolge für die Nützlichkeit des Erzeugnisses im Gebrauch. Diese Einschätzung setzt eine enge sozialistische Gemeinschaftsarbeit von Hersteller und Anwender voraus und ist nicht frei von subjektiven Bewertungen. Für die Auswahl und Wichtung der Gebrauchseigenschaften der Erzeugnisse bilden die Erzeugnispässe die entscheidende Grundlage. Außerdem sind hierfür die staatlichen Standards einschließlich der Vorschriften des ASMW, die Auswertung der permanenten Analyse über das Gebrauchsverhalten der Erzeugnisse beim Anwender, die abgeschlossenen Wirtschaftsverträge und andere wichtige Dokumente heranzuziehen. Für die Bildung komplexer Qualitätskennziffern ist die Wichtung der einzelnen Gebrauchseigenschaften mit Hilfe von Punktsystemen und Koeffizienten bekannt. Dabei muss die Summe der Wichtungen gleich 1 sein. Die Bildung komplexer Qualitätskennziffern ist nur für Niveauvergleiche der Qualität von Erzeugnissen bezogen auf einen vorgegebenen Verwendungszweck sinnvoll. Niveauvergleiche erfordern, die Beziehung zum wissenschaftlich- technischen Höchststand herzustellen. Er stellt den Maßstab für die Qualitätsentwicklung der Erzeugnisse dar. Niveauvergleiche sind sowohl zwischen den einzelnen Gebrauchseigenschaften als auch auf der Grundlage komplexer Qualitätskennziffern für die Qualität der Erzeugnisse insgesamt bezogen auf den gleichen Verwendungszweck möglich.