Geldumlauf

Geldumlauf, Geldzirkulation - durch Warenzirkulation und Zahlungsverkehr verursachte Bewegung des Geldes, die es in den Funktionen als Zirkulations-, Zahlungs- und Akkumulationsmittel ausübt. Der Geldumlauf ist eine aus der materiell-wertmäßigen Seite des Reproduktionsprozesses abgeleitete Kategorie. Dabei handelt es sich um die Bewegung des relativ verselbständigten Tauschwertes der Waren. Seinem Wesen nach ist der Geldumlauf direkt von der Warenproduktion und -zirkulation abhängig. Die Geldbewegungen haben deshalb eine bestimmte Selbständigkeit, weil sich der Tauschwert relativ unabhängig von der Ware selbst darstellen und bewegen kann. Der Geldumlauf widerspiegelt die Gesetzmäßigkeiten des Reproduktionsprozesses. Das Geld vollzieht jedoch in Abhängigkeit von den vielfältigen Warenumschlägen seine eigene Bewegung, die durch bes., nur der Geldzirkulation eigene Gesetzmäßigkeiten bestimmt werden. Das entdeckte allg. Gesetz des Geldumlauf besagt, dass die Masse des als Zirkulationsmittel funktionierenden Geldes bestimmt wird durch die Preissumme der zu realisierenden Waren, geteilt durch die Umlaufanzahl gleichnamiger Geldstücke. Bei der ebenfalls von Marx entwickelten erweiterten Formel dieses allg. Grundgesetzes muss man von der Preissumme der Waren die Preissumme der auf Kredit gekauften Waren sowie die Summe der sich ausgleichenden Zahlungen abziehen und die Summe der fälligen Zahlungen hinzuzählen. Unter den Bedingungen der Zirkulation von Geldzeichen unterliegt der Geldumlauf gleichzeitig dem Gesetz der Papiergeldzirkulation. Danach ist der Umfang von papierenen Wertzeichen auf die Quantität zu beschränken, in der die eigentliche Geldware Gold zirkulieren müsste. Im Kapitalismus werden die Erfordernisse dieser Gesetzmäßigkeiten ständig verletzt, so dass sie sich spontan und durch Geld- und Währungskrisen auf Umwegen durchsetzen, die zu Belastungen der Werktätigen führen. Ausdruck dafür ist die Inflation.