gesellschaftliches Gesamtprodukt
Gesellschaftliches Gesamtprodukt, Bruttoprodukt, gesellschaftliches - Gesamtheit der von der Gesellschaft in einem bestimmten Zeitabschnitt, in der Regel in einem Jahr, erzeugten materiellen Güter und produktiven Leistungen. Ermittelt wird das gesellschaftliche Gesamtprodukt als Summe der Bruttoproduktionswerte der zum produzierenden Bereich der Volkswirtschaft gehörenden Betriebe. Das gesellschaftliche Gesamtprodukt ist das Ergebnis der Arbeit der Werktätigen in der materiellen Produktion und daher nicht mit dem Bruttosozialprodukt (Sozialprodukt) der bürgerlichen Volkswirtschaftslehre und Statistik vergleichbar. Gebrauchswertmäßig setzt sich das gesellschaftliches Gesamtprodukt aus Konsumtionsmitteln (Rohstoffen, Halbfabrikaten und fertig gestellten Produktionsmitteln) sowie aus produktiven Leistungen, die sowohl produktiv wie auch individuell konsumiert werden, zusammen. Wertmäßig besteht das gesellschaftliches Gesamtprodukt aus dem Ersatzfonds (Ersatzfonds, gesellschaftlicher) und dem Nationaleinkommen, d. h. aus dem durch die konkrete Arbeit übertragenen Wert der im Produktionsprozess verbrauchten Produktionsmittel (Produktionsverbrauch) und dem durch die abstrakte Arbeit im Produktionsprozess geschaffenen Neuwert. Der Ersatzfonds des gesellschaftlichen Gesamtprodukts ist also verwendungsseitig von vornherein vorherbestimmt, um die verbrauchten sachlichen Produktionsbedingungen (Arbeitsmittel, und Arbeitsgegenstände) zu erhalten bzw. zu ersetzen. Das produzierte Nationaleinkommen als Teil des gesellschaftlichen Gesamtprodukts wird für die Konsumtion und die Akkumulation verwendet. Gegenüber dem Nationaleinkommen oder deut Endprodukt der Volkswirtschaft weist das gesellschaftliches Gesamtprodukt für Zwecke der Planung und Leitung der Volkswirtschaft gewisse Grenzen auf. Im Unterschied zum Nationaleinkommen oder Endprodukt enthält das gesellschaftliche Gesamtprodukt. Mehrfach- und Doppelzählungen. Letztere haben zwar eine objektive Grundlage und ergeben sich zwangsläufig aus dem Inhalt des gesellschaftliches Gesamtprodukt als der Summe der Bruttoproduktionswerte der produzierenden Betriebe. Aber durch die Verflechtung der Betriebe untereinander werden z. B. Erzeugnisse des Betriebes A im Betrieb B weiterverarbeitet d. h., der gleiche Wert wird doppelt oder mehrfach gezählt, je nachdem, wie sich die Arbeitsteilung zwischen den Betrieben und Kombinaten entwickelt. Dadurch spiegelt die Entwicklung des gesellschaftliches Gesamtprodukt die reale Leistungssteigerung einer Volkswirtschaft nicht so exakt wider wie das Nationaleinkommen oder das Endprodukt.