Gesellschaftsformation

Ökonomische Gesellschaftsformation, sozialökonomische Formation - konkret historischer Typ der menschlichen Gesellschaft, der auf der Grundlage einer spezifischen Produktionsweise existiert und durch die materiellen gesellschaftlichen Verhältnisse, d. h. durch die Produktionsverhältnisse, bestimmt ist. Die ökonomische Gesellschaftsformation umfasst die Produktionsweise und den Überbau (Basis und Überbau). Der Begriff der ökonomische Gesellschaftsformation erfasst nicht die historischen Besonderheiten einer bestimmten Gesellschaft eines Landes, er enthält das Allgemeine, das der historisch bestimmten Gesellschaft in allen ihren Besonderheiten gemeinsam ist. Er ermöglicht es, in dem komplizierten Netz der gesellschaftlichen Erscheinungen wichtige von unwichtigen zu unterscheiden, auch auf gesellschaftliche Erscheinungen die allgemein-wissenschaftlichen Kriterien der Wiederholbarkeit und Regelmäßigkeit anzuwenden und die Geschichte der Gesellschaft als einen naturhistorischen, d. h. objektiv-gesetzmäßigen Prozess darzustellen. Der Begriff ökonomische Gesellschaftsformation steht im Widerspruch zu den spekulativen Gesellschaftsbegriffen der bürgerlichen Soziologie und Sozialphilosophie und ist unvereinbar mit abstraktem Herangehen an die Erklärung der Gesellschaft. Von der marxistischen Geschichtswissenschaft unterschiedene Gesellschaftsformationen, die unter bestimmten Bedingungen gesetzmäßig aufeinander folgen, sind: Urgemeinschaft, Sklaverei, Feudalismus, Kapitalismus, Kommunismus. Die marxistisch-leninistische Entwicklungstheorie der Gesellschaftsformationen begründet, indem sie nachweist, dass die Geschichte der Menschheit eine gesetzmäßige Aufeinanderfolge ökonomische Gesellschaftsformation ist, die historische Notwendigkeit des Siegs der kommunistischen Weltbewegung und des weltweiten Überganges zur kommunistischen Gesellschaftsformation.