Getreideeinheit

Getreideeinheit, Abk. GE - vorwiegend zur Erfassung der ernährungswirtschaftlichen Gesamtleistung der Landwirtschaft gebräuchlicher Naturalmaßstab. Eine Getreideeinheit entspricht z. B. 1 dt Getreide, 0,5 dt. Raps, 4 dt Kartoffeln oder Zuckerrüben; 0,17 dt Rind; 0,2 dt Schwein; 1001 Vollmilch (3,5% Fettgehalt). Damit die unterschiedlichen Erzeugnisse der Pflanzen- und Tierproduktion in vergleichbare Größen gebracht werden können, erfolgt bei der Pflanzenproduktion deren Einstufung nach dem durchschnittlichen Gehalt an Stärkewert der vier Hauptgetreidearten. Das Eiweiß wird entsprechend seiner Bedeutung in der Ernährung mit dem 2,5fachen Betrag des Stärkewertes in Rechnung gestellt. Die Werte für solche Erzeugnisse wie z. B. Sämereien und Faserpflanzen sind aus Ertragsvergleichen mit jenen Produkten abgeleitet, die mit ähnlichem Boden- und Arbeitsaufwand erzeugt werden könnten. Bei Tierprodukten widerspiegelt die Getreideeinheit grob den erforderlichen quantitativen Futteraufwand und den Nährstoffgehalt der Futtermittel. Die Getreideeinheit ist geeignet, landwirtschaftliche Erträge vergleichbar zu machen und für Planungszwecke Naturalerträge zusammenzufassen.