Gewinn

Gewinn - im Sozialismus der wertmäßig ausgedrückte Mehrproduktteil - als Ergebnis der Arbeit von Ausbeutung freier Menschen, die mit Hilfe gesellschaftlicher Produktionsmittel planmäßig arbeiten und kollektive Eigentümer des erzeugten Produktes sind -, der in den Besitz der Betriebe, Kombinate und VVB gelangt und den sie im Rahmen staatlicher Festlegungen und Normative verwenden; im Kapitalismus Profit. Der Gewinn im Sozialismus widerspiegelt in synthetischer wertmäßiger Form Ergebnisse der Tätigkeit der Wirtschaftseinheiten, wenn Restriktionen über ihren gebrauchswertmäßigen Beitrag (z. B. Bedarfsgerechtheit der Produktion, Verbesserung des Grades der Bedarfsdeckung) eingehalten werden. Als Grundlage für die Beurteilung der Effektivitätsentwicklung muss vor allem der Gewinnzuwachs infolge Selbstkostensenkung beachtet werden. Der Gewinn drückt am besten den objektiven Zusammenhang zwischen Erwirtschaftung und Verwendung der Mittel für die Reproduktion aus und regt dadurch zu ökonomischen Überlegungen zur Erhöhung Effektivität der Arbeit und effektiven Verwend der betrieblichen Fonds an. Er dient in Einheit mit der materiellen Planung der Finanzierung der betrieblichen planmäßigen erweiterten Reproduktion, der Bildung des Prämienfonds und über die Zentralisierung im Staatshaushalt der Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben der Akkumulation und Konsumtion zur Erfüllung der Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschaftsund Sozialpolitik. Er verbindet unter Beachtung der Einheit materieller und finanzieller Prozesse die Interessen der Kollektive der Betriebe, Kombinate und VVB mit den Interessen der Volkswirtschaft und den Interessen der Werktätigen und lenkt damit die Handlungen jedes einzelnen in die für die Gesellschaft nützlichste Richtung. Der Gewinn ist Gegenstand des Planes. Er wird vom sozialistischen Staat planmäßig gestaltet und zur Realisierung der Erfordernisse der ökonomischen Gesetze ausgenutzt. Ziel ist es, über die Vervollkommnung der Planung des Gewinns, insbesondere seine Verbindung zur Planung der Selbstkostensenkung und ihrer Faktoren, die Kollektive zu orientieren auf eine kontinuierliche bedarfsgerechte Produktion nach Menge, Sortiment und Qualität mit niedrigsten Kosten, ausgehend von den planmäßigen Anforderungen des Binnen- und Außenmarktes; auf eine sparsame und rationelle Anwendung und Ausnutzung volkswirtschaftlicher Ressourcen, insbesondere auf die Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, die bessere Aus- lastung der Grundmittel, die volle Ausnutzung der Arbeitszeit, auf effektive Investitionen und hohe Materialökonomie, die sich in hoher Selbstkostensenkung, hohem Gewinnzuwachs und hoher Rentabilität der Erzeugnisse äußern; auf eine leistungsbezogene Festlegung der Arbeits- und sonstigen Geldaufwendungen, um die Aktivitäten der Kollektive zur planmäßigen Senkung der Kosten zu stimulieren und das Kosten-Nutzen-Denken zu entwickeln; auf eine exakte Kalkulation der Selbstkosten für die Erzeugnisse, um die Rentabilität der Erzeugnisse und die Exportrentabilität zu erhöhen, unterschiedliche Produktionsbedingungen zwischen den Betrieben zu bewerten und sichtbar zu machen, Reserven aufzudecken und zu mobilisieren und Grundlagen für die Preisbildung zu schaffen; auf ein Sichtbarmachen der Faktoren, die zur planmäßigen Senkung der Selbstkosten und Erhöhung des Gewinns sowie der Beseitigung von Verlusten entscheidend beitragen; auf eine Sicherung der Eigenerwirtschaftung der Mittel bei rationellem Einsatz der eigenen Mittel der Betriebe, des Kredits und notwendiger Umverteilungsmittel unter Berücksichtigung notwendiger Kredittilgungen und Abführungen an den Staat; auf notwendige Informationen für zentrale volkswirtschaftliche Erfordernisse und Entscheidungen über die Höhe, Struktur und Entwicklung der Gewinnbildung und Gewinnverwendung. Durch staatliche Regelungen werden Bedingungen geschaffen, die Gewinnplanung im vorgen. Sinn ständig zu vervollkommnen. Hervorzuheben ist die staatliche Regelung über Gewinn, die nicht auf eigenen Leistungen beruhen (Gewinn, nicht auf eigener ökonomischer Leistung beruhender). Der Gewinn wird in den volkseigenen Industriebetrieben der in der Gesamtheit seiner Bestandteile als einheitliches Betriebsergebnis bezeichnet (Bruttogewinn). Es setzt sich aus dem Ergebnis - Inland und aus sonstigem Umsatz (Ergebnis aus Absatz) und dem Ergebnis aus Export zusammen. Gewinn wird auch in den Betrieben des Groß- und Einzelhandels, des Außenhandels, des Verkehrswesens und in Betrieben anderer Bereiche erwirtschaftet und realisiert. Bei der Planung und Plandurchführung wird als Grundlage der ökonomischen Stimulierung der Nettogewinn ausgewiesen. Er ergibt sich, wenn vom einheitlichen Betriebsergebnis bestimmte Abführungen an den Staat abgesetzt werden, z. B. die Produktionsfondsabgabe, bes. festgelegte Anteile des außerplanmäßig erzielten Exportergebnisses und die nicht auf eigenen ökonomischen Leistungen beruhenden Gewinne.