Gewölbe

Gewölbe: aus Natur- oder Kunststeinen (Normal-, Keil- und Wölbsteine), Beton oder Stahlbeton hergestellte gekrümmte Überdeckung eines Raums, die ihre Eigen- und Nutzlast als Gewölbeschub über Widerlager auf Wände oder Pfeiler überträgt, und zwar beim geschlossenen Gewölbe auf alle Umfassungswände, beim halboffenen Gewölbe auf 2 einander gegenüberliegende Wände und beim offenen Gewölbe auf Pfeiler oder Stützen. Ferner unterscheidet man Gewölbe nach der Form: Das Tonnengewölbe ist meist ein halber gerader Kreiszylinder; seltener hat es eine Wölblinie als Korb-, Ellipsen oder Spitzbogen. Das Klostergewölbe hat Kreis- oder Ellipsenbogenwolbung über quadratischer oder rechteckiger Grundfläche und besteht aus 4 Wangenteilen, d. h. 4 Auflagerseiten. Das Muldengewölbe ist ein Tonnengewölbe, dessen Stirnseiten durch je ein Wangenteil eines Klostergewölbe abgeschlossen sind, das Spiegelgewölbe ein oben abgeschnittenes Muldengewölbe Kreuzgewölbe nennt man die Durchdringung zweier Tonnengewölbe mit gleicher Scheitel höhe (Stich); die Durchdringungslinie heißt Grat. Ist ein Kreuzgewölbe durch mehrere Zwischengrate sternförmig unterteilt, so handelt es sich um ein Sterngewölbe. Das Kuppelgewölbe ist über vieleckigem Grundriss ein Klostergewölbe, bei kreisförmiger Grundfläche halbkugelförmig über wölbt, bei rechteckiger Grundfläche als Hänge- oder Zwickelkuge (Byzantinische Kuppel; Kreuzgewölbe mit aufgesetztem Kuppelgewölbe) ausgebildet. Das Kappengewölbe ist ein sehr flaches Gewölbe mit kreissegmentförmiger Querschnitt.