Gold

Gold - gelbglänzendes Edelmetall, allg. Warenäquivalent. Ökonomische Funktionen des Gold: Während eines längeren Entwicklungsprozesses wurde das Gold zur allg. Geldware, vor allem auf Grund seiner technischen Eigenschaften (leicht teilbar, relativ selten, homogen in seinen Teilen, leicht aufzubewahren). In dieser Funktion werden die Warenwerte durch Vergleich mit der zur Produktion des Goldes gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit gemessen und können somit durch Verdopplung der Produkte in Waren und Geld zirkulieren (Funktion des Geldes, Maß der Werte zu sein, Funktion als Maßstab der Preise, wie sie im Goldgehalt zum Aiüsdruck kommt). Unter den Bedingungen des Goldstandards (Goldwährung) wurde diese Rolle des Gold als allg. Geldware durch Zirkulation von Goldmünzen offensichtlich. Das förderte die ungefähre Einhaltung der Erfordernisse des Geldumlaufgesetzes (Geldumlauf). Im internationalen Zahlungsverkehr wurde jedoch das Gold im Wesentlichen nur noch zum Ausgleich der Zahlungsbilanzen verwendet (Reserve- und Ausgleichsfunktion). Auf den Binnenmärkten zirkulierte an seiner. Stelle immer stärker Papiergeld, wobei das Gold nach wie vor ideell allen Zirkulationsakten zugrunde lag. Damit war im Zusammenhang mit der wachsenden Bedeutung des Kreditgeldes (Banknote) die Gefahr einer Inflationierung des Geldumlaufs gegeben, die mit der allgemeinen Krise des Kapitalismus und der Abschaffung des Goldstandards Wirklichkeit wurde. Erst im Sozialismus ist die Einhaltung der mit dem Gold verbundenen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten voll gesichert (Währungsstabilität). In den sozialistischen Ländern hat das Gold vor allem als Währungsreserve im Handel mit den kapitalistischen Ländern, als Mittel zum Ausgleich von Verrechnungsspitzen, praktische Bedeutung. Goldhandel: Seit der allgemeinen Beseitigung der Konvertibilität der Geldzeichen in Gold beschränkt sich der Goldhandel auf den An- und Verkauf von Barrengold zum Zahlungsbilanzausgleich sowie für industrielle Bedürfnisse. Da eine Ware, die als allg. Äquivalent dient, nicht selbst einen Preis haben kann, ist der Goldpreis lediglich die auf die Goldproduktion und -vorräte: Das Gold kommt in der Natur in der Regel chemisch rein, also ohne Verbindung mit anderen Elementen vor (Feingold). Das aus Golderzen gewonnene Rohgold nennt man Bullion. Reines Gold hat ein spezifisches Gewicht von 19,3. Den Goldgehalt der Erze berechnet man meistens nach g/t. Der Feingehalt des Gold, d. h. das Gewichtsverhältnis des reinen Gold zur Gesamtlegierung, wird in Karat und Tausendteilen ausgedrückt (24 Karat = 1000 Teile Feingehalt). Während die Goldmünzen einen Feingehalt von 900 aufzuweisen haben, besitzt das Barrengold im Verkehr zwischen Notenbanken (Währungsgold) 995-999 Feingehalt bei einem - Gewicht von 12,5 kg/Barren. Das Feingewicht ist die in Gramm ausgedrückte Masse des Gold in einer bestimmten Menge Legierung. Das Wertverhältnis zwischen Silber und Gold hat sich entsprechend dem Produktivitätsstand mit der historischen Entwicklung mehrfach geändert: Das Verhältnis, das 1:11 zu Beginn des Kapitalismus betrug, stand am Ende des 19. Jh. 1:15,5. Die durchschnittliche Goldproduktion machte im 19.Jh. etwa 190-200 t aus, stieg um die Jahrhundertwende . auf 380-480 t und erreicht heute 900-1200 t. Die wichtigsten Goldproduktionsländer sind neben der UdSSR Südafrika, Kanada, USA, Rhodesien und Ghana. Der erhöhte Produktionsanteil Südafrikas ist bes. auf die moderne Fördertechnik, die schrankenlose Ausbeutung der farbigen Arbeiter und nicht zuletzt auf die zurückzuführen. Seit 1965 ist jedoch auch in Südafrika eine Stagnation bzw. ein Rückgang der Goldproduktion zu beobachten. Die Verwendung des neu produzierten Goldes ist durch die Verschärfung der Währungskrise entscheidend beeinflusst worden. Der Anteil des in private Horte geflossenen Gold hat bes. stark zugenommen, wobei die offiziellen Goldreserven der kapitalistischen Staaten sogar sanken (d. h., dass Gold aus offiziellen Reserven der Zentralbanken zusätzlich in die private Hortung übergeführt wurde). Während bis 1958 die Hauptmasse der Goldreserven in den USA konzentriert war, hat die Krise des Dollars zu starken Goldverlusten der USA geführt, wovon bes. EWG-Staaten profitiert haben.