Goldmarkt

Goldmarkt - An- und Verkauf von Goldbarren und Goldmünzen an bestimmten Plätzen in den kapitalistischen Hauptländern. Goldhandelszentren sind London, Zürich (bes. für das Transitgeschäft), Paris und Frankfurt (Main). Die Nachfrage nach Gold wird hauptsächlich von folgenden Faktoren bestimmt: Ansammlung von Währungsgöld seitens der kapitalistischen Zentralbanken, industrieller Bedarf an Gold (einschl. der Schmuckindustrie), Hortung von Gold zur Spekulation. In verschiedenen kapitalistischen Ländern ist der Privatbesitz an Gold Beschränkungen unterworfen oder gänzlich verboten. Das Angebot von Gold kommt aus der jährlichen Neuproduktion, aus möglichen Goldverkäufen der Zentralbanken und Auflösung gehorteter Gold- bestände. Seit 1976 tritt der Internationale Währungsfonds als Goldverkäufer auf, um ein Drittel seiner gesamten Goldbestände (rd. 50 Mill. Unzen) innerhalb von 4 Jahren zu verkaufen. Von 1961 bis 1968 versuchten die Zentralbanken der kapitalistischen Hauptländer, den Goldpreis auf dem Goldmarkt zu manipulieren. Goldpool. - Mit der Aufspaltung des Goldpreises Mitte März 1968 in einen Währungsgoldpreis und einen Marktpreis des Goldes als Folge der Inflation und des ständigen Wertverfalls des US-Dollars spaltete sich auch der Goldmarkt in einen offiziellen (amtlichen) und freien Goldmarkt auf. Auf dem offiziellen Goldmarkt erfolgten Goldtransaktionen zwischen den zentralen Notenbanken auf der Basis des jeweils offiziellen Goldpreises, der ursprünglich 35 US-Dollar und zuletzt 42,2222 US-Dollar je Troy-Unze Feingold betrug. Auf dem freien Goldmarkt wurde der Preis durch Angebot und Nachfrage reguliert. Er überstieg den offiziellen Goldpreis um ein Vielfaches. Die meist industriellen Verbraucher kauften bis 1968 ihr Gold von den Notenbanken, danach waren sie auf den freien Goldmarkt angewiesen. 1976 wurde die Spaltung des Goldmarkts beseitigt. Seitdem existiert nur noch der freie Goldmarkt mit einem einheitlichen Goldpreis, der von den Monopolen manipuliert wird und Mitte der 70er Jahre stark schwankte. Insbesondere im Zusammenhang mit den vornehmlich auf Drängen der USA zu verzeichnenden Bestrebungen, das Gold zu demonetisieren, wird u. a. auch durch die Goldverkäufe des IWF versucht, den Goldpreis zu manipulieren, um das Vertrauen in das Gold zu schwächen, eine ungehinderte Inflationspolitik betreiben zu können und die Sonderziehungsrechte attraktiver zu machen. - Der Handel mit Goldmünzen ist ausgedehnter und freizügiger. Er beschränkt sich allerdings auf den An- bzw. Verkauf bereits aus der Zirkulation gezogener Münzen sowie auf die Vermittlung des Kaufs, neu herausgegebener Gedenk- und Schaumünzen, deren Handelswert (Preis) z. T. beträchtlich über ihrem Nennwert liegt. Diese Tendenz entspringt nicht nur dem Seltenheitswert bestimmter Münzen, sondern auch aus der Entwicklung der Goldproduktionskosten sowie der Inflation im heutigen Kapitalismus.