Großbetrieb

Großbetrieb - 1. Betrieb, der durch hohen Produktionswert, große Arbeitskräftezahl oder hohen. Anlagenwert charakterisiert ist. Maßgebend für die Klassifizierung als Großbetrieb ist in der eine für die einzelnen Zweige der Industrie differenzierte Kombination dieser Faktoren. Ein exakt bestimmtes Merkmal für die Einordnung der Betriebe als Großbetrieb, Mittelbetrieb oder Kleinbetrieb (z. B. bestimmte Beschäftigtenzahl, bestimmter Produktionsumfang oder bestimmter Wert der Anlagen) existiert nicht. So ist z. B. in der chemischen Industrie der Anlagenwert ein bestimmender Faktor, während in der Konfektionsindustrie die Anzahl der Arbeitskräfte für die Zuordnung eines Betriebes zu einer Betriebsgröße entscheidend ist. - Die Großbetrieb, insbesondere die Kombinate zeichnen sich im allgemeinen aus: durch einen hohen Grad der Konzentration der Arbeiterklasse und ihrer Kampfkraft sowie der Konzentration der Produktion, eine umfassende innerbetriebliche Arbeitsteilung (Arbeitsteilung, innerbetriebliche) und Kooperation der Arbeit, eine im Verhältnis zum Wachstum der Grundmittel schnell steigende Arbeitsproduktivität. Gegenüber anderen Betriebsgrößen stellt der Großbetrieb jedoch höhere Anforderungen an die Qualifikation der Leitungskräfte. Um die Vorzüge des Großbetrieb zu nutzen und um gleichzeitig die Ausschöpfung örtlicher Arbeitskräfte-, Material- und Kapazitätsreserven zu gewährleisten, werden in der bestimmte Funktionen und Tätigkeiten kleinerer Betriebe zusammengefasst (z. B. gemeinsame Nutzung eines Rechenzentrums, zentrale Fertigungen und Reparaturbetriebe, gemeinsame soziale Einrichtungen).. Das gesamtgesellschaftliche sozialistische Eigentum an den Produktionsmitteln bietet hierzu alle Möglichkeiten. - Eine ausschließlich Orientierung auf Großbetrieb ist nicht zweckmäßig, weil sie die Deckung des örtlichen Bedarfs an bestimmten Erzeugnissen erschweren und einen steigenden Transportaufwand erfordern würde. Betriebsgröße, optimale, Kombinat - 2. Landw durch eine umfangreiche Betriebsfläche, vor allem jedoch durch ein großes Produktionsvolumen gekennzeichneter Landwirtschaftsbetrieb. Die Vorzüge des Großbetriebs gegenüber dem klein- und mittelbäuerlichen Betrieb bestehen in der höheren Arbeitsproduktivität und der größeren Marktproduktion je Flächeneinheit. Kapitalistische Großbetrieb sind in Deutschland auf dem preußischen Weg der Entwicklung des Kapitalismus in der Landwirtschaft und durch die Differenzierung der werktätigen Bauernschaft entstanden. Der Prozess der Herausbildung solchen Großbetrieb vollzieht sich in den kapitalistischen Ländern auch gegenwärtig. Er wird z. B. in der BRD seitens des Staates durch vielfältige Maßnahmen gefördert. Der kapitalistische Großbetrieb beruht auf der Ausbeutung von Lohnarbeitern und ist auf die Erzielung des größtmöglichen Profits ausgerichtet.