Großgrundbesitzer

Großgrundbesitzer - Personen, die in den kapitalistischen Ländern unmittelbar oder durch ihre Pächter Lohnarbeiter und umwohnende Kleinbauern (nicht selten auch zum Teil Mittelbauern) systematisch ausbeuten, selbst keine körperliche Arbeit verrichten und größtenteils Nachkommen der Feudalherren... oder besonders reich gewordene Finanzmagnaten oder aber eine Mischung dieser beiden Kategorien von Ausbeutern und Müßiggängern sind. Die Großgrundbesitzer besitzen umfangreiche land- und forstwirtschaftliche Ländereien, die größten von ihnen von mehreren 10000 ha. Im; 19.Jh. und in der ersten Hälfte des 20. Jh. verpachteten die Großgrundbesitzer meist den größten Teil ihres Bodens an die werktätigen Bauern und realisierten auf diese Weise parasitäres Einkommen. Das spielt auch heute noch in einigen schwächer entwickelten kapitalistischen Ländern sowie in Entwicklungsländern eine Rolle und ist häufig mit der Halbpacht verbunden. In den entwickelten kapitalistischen Ländern bewirtschaften die Großgrundbesitzer in der Regel ihre Betriebe selbst und beuten unmittelbar landwirtschaftliche Lohnarbeiter aus. Die Großgrundbesitzer sind unter diesen Bedingungen zu großen Agrarkapitalisten geworden. Durch die Bodenspekulation realisieren die Großgrundbesitzer darüber hinaus nicht unbeträchtliche Einnahmen aus den hohen Bodenpreisen. Die größten Grundbesitzer haben ihr Kapital z. T. in Industrie, Handel und Bankwesen angelegt und sind mit dem Monopolkapital verschmolzen. Auf dem Gebiet der heutigen wurden die Großgrundbesitzer durch die demokratische Bodenreform im Jahre 1945 entmachtet.