Handel
Handel - durch gesellschaftliche Arbeitsteilung entstandener Bereich der Volkswirtschaft, der den gegenüber der Produktion verselbständigten Teil der Warenzirkulation verkörpert. Der Handel ist Bindeglied zwischen Produktion und Konsumtion und Hauptträger der sich an die Absatztätigkeit der Produzenten anschließenden Warenumschlagsprozesse in ihrer Einheit von materiell-stofflicher Warenbewegung und Formwandel des Wertes durch Kauf und Verkauf von Waren. Deshalb ist die Existenz des Handel untrennbar mit der Warenproduktion und -zirkulation verbunden. Das sozialökonomische Wesen der Handelsfunktion wird stets von den herrschenden Produktionsverhältnissen und deren Entwicklungsgesetzen geprägt. Die volkswirtschaftliche Funktion des sozialistischen Handel besteht darin, Produktion und Konsumtion planmäßig so miteinander zu verbinden, dass der Bedarf der Bevölkerung und der Wirtschaft an Waren und handelstypischen Leistungen nach Menge, Sortiment, Qualität, Preis sowie Ort und Zeit kontinuierlich und mit minimalem Aufwand gedeckt wird. Diese Gesamtfunktion des Handel beinhaltet vier wesentliche, miteinander verflochtene Teilfunktionen: Der Handel muss dazu beitragen: gemeinsam mit der Produktion in Einklang mit der Bedürfnisentwicklung den erforderlichen gesellschaftlichen Gebrauchswert der Waren zu sichern; die Proportionalität der sozialistischen Ökonomik durch einen planmäßig gestalteten Warenumschlag zu gewährleisten; die volkswirtschaftliche Effektivität zu erhöhen, indem er den eigenen Warenumschlag intensiviert und die Intensivierung der Produktionsprozesse unterstützt; die Ware Geld-Beziehungen bei der Verwirklichung des sozialistischen Leistungsprinzips umfassend auszunutzen. - Die Tätigkeit des Handels vollzieht sich institutionell verselbständigt. Grundsätzlich wird unterschieden nach Außenhandel und Binnenhandel. Innerhalb des Binnenhandels existiert der Produktionsmittelhandel und der Konsumgüterhandel, der sich in Groß- und Einzelhandel und in das Gaststättenwesen gliedert.