Handelsgewinn

Handelsgewinn - Differenz zwischen den Erlösen der sozialistischen Handelsbetriebe aus den Versorgungs- und anderen Leistungen und den dafür entstandenen Kosten. Er ist der Bruttogewinn des Handelsbetriebes und dem der Industrie gleichzusetzen. Nach Abzug der Handelsfondsabgabe ergibt sich der Nettogewinn, aus dem die Nettogewinnabführung an den Staat sowie die Zuführungen zu den eigenen Fonds finanziert werden. Ein Handelsbetrieb arbeitet rentabel, wenn die Aufwendungen durch eigene Erlöse gedeckt werden und darüber hinaus ein Gewinn erzielt wird. Dieser Gewinn muss im planmäßigen Rahmen dazu beitragen, den Verpflichtungen gegenüber dem Staat nachzukommen und die Mittel für die eigene Reproduktion zu decken. Der Handelsgewinn ist ein Maßstab für die ökonomische Leistung der sozialistischen Handelsbetriebe. Struktur und Umfang des Warenumsatzes wirken sich direkt auf die Höhe der realisierten Handelsspannenerlöse und damit auf den Handelsgewinn aus. Jede Kostensenkung durch bessere Ausnutzung der Grund- und Umlaufmittel, rationellen Einsatz der Arbeitskräfte, neue Arbeitsmethoden usw. erhöht den Handelsgewinn Arbeitet der Handelsbetrieb unrationell, entstehen dagegen zusätzliche Kosten, die den Handelsgewinn vermindern. Die Werktätigen des sozialistischen Handels werden über die persönliche materielle Interessiertheit dazu angeregt, den Handelsgewinn zu steigern. - Der Handelsgewinn kann jedoch nicht das alleinige Kriterium für die Qualität der Arbeit des Handels sein, da ein großer Handelsgewinn nicht zwangsläufig mit vorbildlichem Niveau der Versorgungsleistung verbunden ist und umgekehrt. Deshalb sind noch weitere Aspekte zu berücksichtigen, wenn die wirtschaftliche Tätigkeit des Handelsbetriebes beurteilt wird (wie Stabilität des Angebotes, Zeitaufwand des Kunden für den Einkauf oder Anzahl und Niveau der Dienstleistungen). - Wichtig für Betriebsvergleiche ist das Niveau des Handelsgewinn, das mit Hilfe des Verhältnisses Kosten: Handelserlöse und der so genannten Rentabilitätsraten.