Handelskrieg

Handelskrieg - zugespitzte Form handelspolitischer Maßnahmen kapitalistischer Industrieländer, um politische Ziele und ökonomische Interessen durchzusetzen. In der Periode des kalten Krieges versuchten die imperialistischen Staaten, durch geeignete handelspolitische Maßnahmen, z. B. durch Embargo, die wirtschaftliche Entwicklung der sozialistischen Staaten zu stören und den Ost-West-Handel zu diesem Zweck zu missbrauchen. Gezielte Maßnahmen zur Störung des Ost-West-Handels sind jedoch auch in der Gegenwart keinesfalls ausgeschlossen. Im inter- kapitalistischen Handel führen staatsmonopolistische Eingriffe im Kampf um die Märkte ebenfalls zum Handelskrieg. Solche Eingriffe äußern sich vor allem in preis-, zoll- und währungspolitischen Maßnahmen der beteiligten kapitalistischen Staaten. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Hähnchenkrieg zwischen den USA und der EWG. 1963 steigerte die EWG die Einfuhrbelastung für Geflügel auf eine solche Höhe dass der Geflügelexport der USA ernsthaft beeinträchtigt wurde. Als Gegenmaßnahme erhöhten die USA die Zölle für 19 Warengruppen, die im Export der EWG-Staaten nach den USA eine tragende Rolle hatten. Auch in der Gegenwart führen die verschärften Auseinandersetzungen im Kampf um die Märkte zur Form des Handelskrieg Beispiel dafür sind die Aktionen der Staaten, die auf dem Stahlmarkt zur Förderung des Exports bzw. zur Abschirmung des Imports unternommen werden.