Handelsprogramm

Handelsprogramm - nach Warenbranchen, Warenarten und Sortimenten verbindlich festgelegte Aufgaben für die Bereiche Einkauf, Verkauf und Lagerwirtschaft in den sozialistischen Großhandelsbetrieben, Waren- und Kaufhäusern sowie im Produktionsmittelhandel. In den Betrieben des Konsumgütergroßhandels umfasst das Handelsprogramm das Sortiment des zu beliefernden Einzelhandels, im Produktionsmittelhandel das Sortiment an Produktionsmitteln für seine Abnehmer. Das Handelsprogramm legt die Sortimentsbreite fest, die der Großhandelsbetrieb durch Verträge mit der Produktion und dem Außenhandel sichern muss, damit er eine kontinuierliche Lieferbereitschaft gegenüber dem Einzelhandel bzw. den Produktionsbetrieben gewährleisten kann. Das Handelsprogramm wird durch den Spezialisierungsgrad des jeweiligen Großhandelsbetriebes und des Einzelhandels bzw. den Bedarf der Produktion an Produktionsmitteln, den Umfang und das Sortiment der Direktbezüge des Einzelhandels oder der Produktionsbetriebe bei der Industrie sowie durch die Entwicklung von Vertriebslinien entscheidend beeinflusst, so dass es den Erfordernissen des zu beliefernden Partners laufend angepasst werden muss. Das Handelsprogramm ist außerdem ein wichtiges Arbeitsmittel bei der Bedarfsforschung, ohne jedoch den Umfang des Bedarfs oder die notwendige bestandshöhe festzulegen.