Heizung - Raumheizung
Heizung Raumheizung: Einrichtung zum Ausgleich des Wärmeverlustes in Räumen bei niedriger Außentemperatur. Aufgabe der Raumheizung ist, die Temperatur der Raumluft und die in unmittelbarer Beziehung hierzu stehende Oberflächentemperatur der Raumbegrenzungen auf bestimmte, vom Zweck des Raumes abzuleitende und in Standards festgelegte Werte zu bringen. Elemente der Raumheizung sind Einrichtungen zur Wärmeerzeugung, zur Fortleitung der Wärme und zur Übertragung der Wärme auf den zu beheizenden Raum (Heizfläche). Je nach Struktur unterscheidet man örtliche und Sammelraumheizungen.
1. Bei örtlichen Heizungen bilden die Einrichtung zur Wärmeerzeugung und Heizflächen eine technische Einheit (Ofen, Strahler); bes. Einrichtungen zur Fortleitung der Wärme sind nicht erforderlich. 1.1. Kohleöfen sind entweder Wärmespeicher (Kachelöfen) oder Brennstoffspeicher (Dauerbrandöfen). Kachelöfen bestehen aus dem Feuerraum mit Aschfall, Fallzug, Steigezug und Wendezügen. Nach der durchschnittlichen Dicke des Kachelmantels unterscheidet man leichte, mittelschwere und schwere Bauweise. Die Kennzeichnung geschieht nach der Größe des Kachelmantels in Quadratmeter Heizfläche bzw. nach der Anzahl der Kacheln am Ofen, Kachelöfen bis zu 2 x 3 x 5 Kacheln und von leichter Bauweise sind im allgemeinen transportabel, größere Öfen ortsfest Dauerbrandöfen haben einen Brennstoffschacht, Feuerraum mit Aschfall und Züge von nur geringer Länge. Die Zeitdauer für den Abbrand des Brennguts wird durch Regelung der Verbrennungsluftmenge bestimmt. Es gibt auch (Kachel-) Öfen mit Zwangsluftführung und zusätzlichem Dauerbrandeinsatz aus Gusseisen (Kachel-Einsatzöfen) sowie Dauerbrandöfen mit Nachheizfläche (Kachelofen-Luftheizung; beide eignen sich für große Räume oder als Mehrzimmer-Raumheizung
1.2. Gasöfen mit offenem Verbrennungsraum sind in der Regel an einen bes. Abgas-Schornstein angeschlossen, heute werden jedoch meist Außenwand-Gasraumheizer verwandt. Infolge Zuführung der Verbrennungsluft und Ableitung der Abgase innerhalb ineinander liegender Rohre unmittelbar durch die Außenwand hindurch erübrigt sich bei letzteren ein Abgasschornstein. Die Anordnung an einer Außenwand bes. unter einer Fensterbrüstung, ergibt einen günstigeren Temperaturgradienten im Raum als ein Ofen, der an einen Schornstein angeschlossen und demzufolge meist im rückwärtigen Teil des Raumes aufgestellt werden muss.
1.3. Elektrische Öfen sind im allgemeinen Wärmespeicheröfen. Sie bestehen aus einer kompakten Speichermasse (Schamotte), in der sich elektrische Heizwendeln befinden, einer äußeren Wärmedämmschicht und Luftkanälen. Die Speichermasse wird mit Nachtstrom aufgeheizt (Nachtstrom-Speicherofen), da nachts die Netzbelastung und auch der Strompreis geringer sind. Während des Aufheizens bleiben die Luftkanäle durch Klappen verschlossen, die man erst zur bedarfsgerechten Wärmeentnahme öffnet; die einsetzende lebhafte Konvektion kann noch durch einen Lüfter verstärkt werden.
2. Bei Sammelraumheizungen sind die Einrichtung zur Wärmeerzeugung und die Heizflächen räumlich getrennt und zu ihrer Verbindung Leitungen für das Heizmedium notwendig. Erfolgt die Wärmeerzeugung in der Wohnung, im Gebäude (Haus-Heizungen) oder auf dem Grundstück (Grundstücks-Heizungen), so handelt es sich um Zentral-Heizungen, bei größerer räumlicher Entfernung um Fernheizungen.
2.1. Eine Zentralheizung bedingt zumindest den Einbau eines Heizraums und eines Brennstofflagerraums, bei großen Anlagen außerdem eventuell eines bes. Aschelagers und Schornsteins sowie gesonderten Kesselhauses.
2.2. Fernheizung erfordert nur einen Anschluss Raum, der im allgemeinen wesentlich geringeren Bauaufwand verursacht. Nach den am häufigsten angewandten Heizmedien unterscheidet man Warmwasserheizung für Gebäude mit Wohn- bzw. ähnlicher Funktion, Luftheizung für großräumige Gebäude, eventuell als Bestandteil einer Klimaanlage und Niederdruck-Dampf-Heizung für Gebäude und Einrichtungen, die nicht dem dauernden Aufenthalt von Menschen dienen, z. B. Lager. Nach Art der Heizflächen sind zu unterscheiden konvektive und Strahlungs-Heizung - hier hat insbesondere die Decken-Strahlungs-Heizung Bedeutung-, nach Brennstoff- bzw. Energieart Kohleheizung, Gasheizung, Ölheizung sowie Elektroheizung, die letztgen insbesondere als Zentralheizung mit Speicherbetrieb. Eine - meist elektrische - Fußbodenheizung eignet sich infolge geringer Oberflächentemperatur nur als Zusatzheizung. Warmwasserheizung en können als Zweirohrsysteme sowohl mit unterer Verteilung (Hauptverteilungsleitung unterhalb der Kellerdecke) bzw. mit oberer Verteilung (im obersten Geschoß), vorteilhaft auch als Einrohrsysteme vertikal oder horizontal orientiert, gebaut werden. Heizungsdecke Unterdecke.