Industrieformgestaltung

Industrieformgestaltung, industrielle Formgestaltung, Formgestaltung - künstlerisch-technische Disziplin zur Gestaltung und Formgebung von Industrieerzeugnissen durch künstlerisch-technisch vorgebildete Kräfte (Formgestalter). Die Industrieformgestaltung bezieht sich auf die Formgebung von Konsumgütern in Form von Textilien, Geschirr, Möbeln; Spielzeug und von Produktionsmitteln in Form von Maschinen, Fahrzeugen und Arbeitsgeräten. Bei der Industrieformgestaltung werden in erster Linie künstlerisch ordnende Mittel und Gesetzmäßigkeiten genutzt, technische und ökonomische Faktoren (z. B. Gebrauchswert, Funktionen, Materialeigenschaften, Herstellungskosten) sowie konstruktive, technologische, soziale, ökonomische und ästhetische Forderungen berücksichtigt. In werden die Anforderungen der Industrieformgestaltung an Produkte u. a. mit in die Qualitätskontrollen für die Zuerkennung von Gütezeichen einbezogen. Allg. will die Industrieformgestaltung die ästhetischen Beziehungen des Menschen zur materiellen Umwelt verbessern und dazu beitragen, dass die Gestaltung und Produktion wichtiger Industrieerzeugnisse optimal an die ständig steigenden Ansprüche des individuellen und gesellschaftlichen Bedarfs im In- und Ausland angepasst wird. - Grundsätzlich kann die Industrieformgestaltung in eine allg. und technische Formgestaltung unterteilt werden. Die allgemeine Formgestaltung bezieht sich prinzipiell auf Konsumgüter, die - gleichgültig, ob sie in Einzel- oder in Massenfertigung hergestellt werden - sämtlich nach ästhetischen, praktischen oder modischen Gesichtspunkten u. a. in Bezug auf Form- und Farbgebung, Bemalung, Wahl des Materials, Funktion, Anordnung der Bedienelemente usw. bearbeitet bzw. beurteilt werden. Die technische Formgestaltung beschäftigt sich ausschließlich mit Objekten für die industrielle Produktion (z. B. Kraft-, Arbeits- und Informationsmaschinen, Automaten und technische Anlagen, Transportgeräte, Zählwaagen, Prüfgeräte und Prüfstände). Dabei werden vor allem alle wichtigen Bauteile funktionsmäßig aufeinander abgestimmt, gestaltet und zu einer angenehm wirkenden. Endform zusammengefasst, die allen Qualitätsanforderungen genügt. Die Formgestalter arbeiten eng mit den für die Entwicklung der Gegenstände zuständigen Fachleuten (wie z. B. Konstrukteuren, Architekten und sonstigen Erzeugnisspezialisten) in den Betrieben zusammen und wirken auch als Berater gegenüber den Einkäufern des Handels. Der Entwurf für ein Industrieprodukt, das funktionell richtig, ästhetisch einwandfrei und rationell herstellbar ist, wird als Design [englisch] bezeichnet.