Inflation

Inflation - gesetzmäßiger Prozess im Kapitalismus, der eine ständige Umverteilung von Nationaleinkommen und Nationalvermögen mittels Geldentwertung zur fortlaufen- ten Erhöhung des Monopolprofits unter Einschaltung des Staates zu Lasten der werktätigen Bevölkerung zum Inhalt hat. Zusammen mit der Massenarbeitslosigkeit ist die Inflation ein komplexes ökonomisches Hauptproblem des gegenwärtigen staatsmonopolistischen Kapitalismus. Als ein Merkmal der allgemeinen Krise des Kapitalismus ist sie zugleich das bestimmende Merkmal der chronischen Währungskrise und beeinflusst mittelbar oder unmittelbar alle Gebiete der Ökonomie. Das Wesen der Inflation kommt in ihrer klassenpolitischen Zielstellung zum Ausdruck, Nationaleinkommen und Nationalvermögen der werktätigen Bevölkerung und der nichtmonopolisierten Unternehmen zugunsten der Monopole umzuverteilen. Die Inflation ist demnach ein sozialökonomischer Prozess, der sich objektiv aus den kapitalistischen Produktionsverhältnissen ableitet. Die Triebkräfte der Inflation liegen in den ökonomischen Gesetzmäßigkeiten und den Widersprüchen der kapitalistischen Gesellschaftsordnung begründet, die durch die Herrschaft der Monopole bedingt sind. Ihren sichtbaren Ausdruck findet die Inflation in den Geldprozessen und in der Preisentwicklung. Das Ausmaß der Inflation wird anhand der permanenten Preissteigerungen gemessen. Der geeignete Maßstab dafür ist die Entwicklung der Endverbraucherpreise, da hiermit auch die klarste Aussage über die Auswirkungen der Inflation für die Werktätigen getroffen werden kann. Diese Preiserhöhungen führen zu einer permanenten Geldentwertung (Geldwertverschlechterung), was in einer ständig sinkenden Kaufkraft der einzelnen Währungen zum Ausdruck kommt. Geldwert. - Die Inflation ist zu einer monetären Bedingung des kapitalistischen Reproduktionsprozesses geworden. Sie ist gekennzeichnet durch eine Verflechtung zwischen der monopolistischen Preispolitik und staatsmonopolistischen Regulierungsmaßnahmen in Form der Geld-, Finanz- und Währungspolitik. Die Preispolitik der Monopole setzt den Prozess der Inflation in Gang. Die Monopolpreise werden nicht nach dem Wert der Waren, sondern nach dem Erfordernis der Erzielung monopolistischer Profite bestimmt. Der inflationistische Monopolpreis wird der ganzen Gesellschaft als Tribut auferlegt. Auch international kassieren die stärksten imperialistischen Länder und internationalen Monopole die höchsten Preise. Andererseits versuchen die Monopole, den Lohn als Preis der Ware Arbeitskraft unter den Wert zu drücken. Gleichzeitig ist der imperialistische Staat in diesen Inflationsprozess eingespannt. Die von ihm zu zahlenden Preise, vor allem für Rüstungsgüter, übersteigen seine Finanzkraft, so dass er auf eine inflationistisch wirkende Defizitpolitik (Staatsverschuldung) ausweichen muss. Der Staat soll weiterhin durch eine inflationistische Geldpolitik den Konjunkturablauf sichern. Außerdem wird über die Kreditpolitik das Geldvolumen aufgebläht, was wiederum einen Preisauftrieb bewirkt. Die Faktoren zur Aufblähung des Geldumlaufs und die Auslösung von Preissteigerungen durch die Monopole wechseln im Gesamtprozess ständig die Plätze. Im Ergebnis dessen erfolgt eine fortlaufende Geldschöpfung, die zu einem Geldüberhang führt (Verletzung des Geldumlaufgesetzes) und ebenfalls ein Ausdruck der Inflation ist.