Input-Output-Analyse

Input-Output-Analyse - Theorie und Methode zur Erfassung der ökonomischen und technischen Beziehungen zwischen den Wirtschaftszweigen innerhalb einer Volkswirtschaft; von dem amerikanischen Ökonomen W. Leontief auf der Basis des Wairasschen Gleichungssystems und unter Ausnutzung von Planungserfahrungen der Sowjetunion entwickelt. In einer Matrix-Tabelle werden in der Kopfzeile und Vorspalte die gleichen Zweige angeführt. Die Spalten zeigen die von anderen Zweigen bezogenen Güter und Leistungen (Input); die Zeilen geben an, wie sich Produktion und Leistungen (Output) der einzelnen Zweige verteilen. Diese zwischen zweiglichen Relationen werden in technischen Koeffizienten ausgedrückt. Soweit dabei materielle und technische Beziehungen zwischen den Wirtschaftszweigen erfasst werden, entsteht dadurch ein nützlicher Einblick in die Strukturen einer Volkswirtschaft. Die dabei angewandten Methoden enthalten ebenfalls brauchbare Aspekte. Infolge der zugrunde, liegenden theoretischen Konzeption der bürgerlichen Ökonomie kann jedoch die Input-Output-Analyse die grundsätzlichen ökonomischen Zusammenhänge der Volkswirtschaft nicht aufdecken. Sie macht keinen Unterschied zwischen der Sphäre der produktiven und der der unproduktiven Arbeit; sie setzt Input und Output quantitativ vollkommen gleich, wodurch der Profit und damit das Problem der Ausbeutung verschwindet; sie geht von der Produktionsfaktorentheorie aus und macht keinen Unterschied zwischen Wert und Preis. Obwohl sie also Einblicke in die Struktur einer Volkswirtschaft gestattet und methodische Anregungen für die Erfassung der zwischenzweiglichen Beziehungen gibt, ist sie in der Gesamtheit für die sozialistische Planungspraxis nicht übernehmbar und auch nicht mit der Verflechtungsbilanz gleichzusetzen.