Investitionsbeteiligung

Investitionsbeteiligung - objektgebundene Investitionskredite, die sich sozialistische Länder auf der multilateraler Ebene mit dem Ziel gewähren, langfristig einen Teil des Produktionsergebnisses aus dem fertig gestellten Investitionsobjekt beziehen zu können. Unter bestimmten Umständen kann eine Investitionsbeteiligung jedoch auch die Form annehmen, dass objektgebundene speziell vereinbarte Waren an das Standortland des Investitionsobjektes geliefert werden, ohne dass hierbei ein Investitionskredit auftritt. Die Beteiligung eines oder mehrerer sozialistischer Länder an Investitionsmaßnahmen eines anderen sozialistischen Landes kann neben konkret vereinbarten - zumeist objektbezogenen - materiellen Warenlieferungen und Leistungen(z. B. Projektierungs-, Konstruktion- und Bauleistungen) auch die Bereitstellung von Arbeitskräften erforderlich machen. Der Investitionskredit (einschl. Zinsen) wird im Verlauf einer vereinbarten Frist durch Lieferung von Erzeugnissen des Investitionsobjekts getilgt. In der Regel wird darüber hinaus im Investitionsabkommen festgelegt, dass auch nach der Kredittilgung für eine lange Frist Exportlieferungen vorgenommen werden. Die Investitionsbeteiligung ist eine qualitativ neue Form der Investitionszusammenarbeit sozialistischer Staaten. Sie ermöglicht die Konzentration der Ressourcen mehrerer Länder, um gemeinsam interessierende Probleme auf dem Gebiet der Produktion und der Infrastruktur effektiver zu lösen. Durch die Vereinigung von Akkumulationsmitteln mehrerer sozialistischer Länder in Gestalt von Investitionsbeteiligung können optimale Maßstäbe der Investitionstätigkeit und der zu errichtenden Kapazitäten erreicht werden. Dadurch lassen sich die Investitionsaufwendungen und die Produktionskosten je Einheit der produzierten Erzeugnisse bedeutend senken. Außerdem kann eine rationelle Standortwahl der Objekte getroffen werden, die zugleich zu günstigen Transportvarianten führt (z. B. Zellstoff statt Holz, Elektroenergie anstelle energetischer Kohle). Darüber hinaus lassen sich wichtige Zeitvorteile erschließen, weil durch die kooperative internationale Arbeit die Aufbauphase meist erheblich verkürzt werden kann. Die benötigten Produkte stehen somit früher zur Verfügung, und die Rückflussfristen der Investitionen verringern sich. Speziell für das kreditnehmende Land trägt die L dazu bei, einseitige Belastungen einzuschränken. Für die sich am Investitionsobjekt beteiligenden Länder besteht der Vorteil der Investitionsbeteiligung darin, dass sie ihre Volkswirtschaften langfristig stabil mit wichtigen Rohstoffen, Materialien oder anderen Erzeugnissen versorgen können.