Kapazität

Kapazität - 1. Produktionskapazität- höchstmögliches Leistungsvermögen eines Betriebes oder einer Produktionseinheit an bedarfsgerechten Erzeugnissen, das in einem Planzeitraum (in der Regel ein Jahr) durch das günstigste Zusammenwirken und die rationelle Nutzung von Arbeitskräften, -mitteln und -gegenständen erreicht werden kann. Die Kapazität ist eine Zielgröße, die die ausnutzbaren Reserven zur Erhöhung der Produktion ausweist. Im Rahmen der Fünfjahrplanung ist durch die Betriebe die Kapazität für die einzelnen Jahre zu ermitteln. Aus den Unterlagen ihrer Ermittlung wird ersichtlich, wie die Kapazität erreicht werden kann (z. B. Beseitigung des Engpasses, Qualifizierung der Arbeitskräfte, Verbesserung der Produktionsorganisation, Einführung zeitsparender Technologien). Durch die Planung der Kapazitätsausnutzung werden die Wege zur Erreichung der Kapazität in der Jahresplanung konkretisiert und vervollkommnet. Für die Ermittlung der Kapazität sind von den Industrieministerien und den wirtschaftsleitenden Organen zweigspezifische Regelungen festzulegen. Von folgenden Grundsätzen ist dabei auszugehen: Die Kapazität ist in Naturaleinheiten (Stück, Tonnen u. ä.) auszudrücken, wobei die Kapazität der Betriebe in Fertigerzeugnissen entsprechend den Mengeneinheiten der Erzeugnis- und Leistungsnomenklatur auszuweisen ist (Maßstab der Kapazität). Der Ausdruck in Maschinen oder Arbeitsstunden ist nur in Ausnahmefällen zulässig (breites Sortiment mit unterschiedlichen Erzeugnissen, die mit gleichen Grundmitteln bzw. von gleichen Arbeitskräften produziert werden). Die Kapazität basiert auf der Ermittlung des nominellen jährlichen Zeitfonds a) der vorhandenen Grundmittel (mit Ausnahme der Reservegrundmittel) sowie der geplanten Zu- und Abgänge oder b) der gesamten Produktionsfläche (Flächenzeitfonds) oder c) des Zeitfonds des Produktionspersonals (wenn die Produktionsleistung im wesentlichen durch Handarbeit dieser Arbeitskräfte bestimmt wird). Vom nominellen Zeitfonds sind die technisch-technologisch bedingten Stillstände sowie die festgelegten Pausen für arbeitsbedingte Erholung abzuziehen bzw. vom Arbeitszeitfonds zusätzlich die gesetzlich begründeten Ausfallzeiten. Der für die Herstellung eines Erzeugnisses erforderliche Zeitaufwand muss ermittelt werden, um berechnen zu können, wie viel Erzeugnisse mit dem verfügbaren Zeitfonds produziert werden können. Wird der Zeitaufwand vom Arbeiter bestimmt, sind die bestätigten Leistungen der Bestarbeiter zugrunde zu legen. In allen anderen Fällen (z. B. automatisierter Prozess) ist der durch Konstruktion, Technologie und Organisation bedingte Zeitaufwand (technisch bedingter Zeitaufwand) bestimmend. Dabei sind immer eine fortgeschrittene Technologie und eine zweckmäßige Produktionsorganisation zugrunde zu legen, auch wenn diese bisher im Betrieb noch nicht genutzt werden. Je nach den betrieblichen Bedingungen kann der Zeitaufwand mittels Zeitaufwandsnormen (Zeitaufwand je Erzeugniseinheit) oder Leistungsnormen (Leistung je Zeiteinheit, wie z. B. je Stunde) ermittelt werden. Die Kapazität einer Produktionseinheit wird vom wichtigsten Grundmittel, die Kapazität eines Betriebes vom wichtigsten Betriebsabschnitt be- stimmt. Betriebsabschnitt, wichtigster, Kapazität, Ausnutzung der, Kapazitätsermittlung, Kapazitätsplanung, Stillstände, technisch bedingte, Teilkapazität - unter gegebenen ökonomischen und materiell-technischen Bedingungen in einer be- stimmten Zeiteinheit erreichbares größtmögliches Leistungsvermögen einer Handelseinrichtung (Verkaufsstelle, Großhandelslager) oder einer Summe von Handelseinrichtungen (Verkaufsstellennetz eines Handelsbetriebes oder Handelszweiges). Die Kapazität wird im allgemeinen durch die Kennziffern Umsatz je m2 Verkaufsraumfläche oder Umsatz je m2 Hauptfunktionsfläche in Mark oder (z. B. im Großhandel) in Tonnen oder Kubikmeter angegeben. Sie setzt sich aus verschiedenen Teilkapazitäten zusammen, im Großhandel z. B. aus Lagerungskapazität, Umschlagkapazität (Durchsatz- oder Durchlasskapazität) und Kapazität für die dienstleistenden Prozesse (insbesondere für die Verkaufsvorbereitung), die wiederum von unterschiedlichen Faktoren abhängen. Die Kapazität ist keine für längere Zeit stabile Größe, sie erhöht sich mit der weiteren Rationalisierung von Verkauf, Lagerung, Transport und Verpackung.