Kapitalentwertung

Kapitalentwertung - Minderung des Wertes von Produktions-, Waren- oder Geldkapital. Es ist zu unterscheiden zwischen der Entwertung des Produktions- und Warenkapitals einerseits und der Entwertung des Geldkapitals andererseits. Die Entwertung oder Wertvernichtung von Produktions- kapital in Form von Maschinen und Anlagen bzw. von Warenkapital vollzieht sich vor allem in den Krisen durch massenhafte Brachlegung und Nichtauslastung von Produktionskapazitäten sowie durch. Vernichtung (oder Verderb) unverkäuflicher Waren (Gemüse, Obst usw.) wie auch durch Preisverfall, wenngleich im heutigen staatsmonopolistischen Kapitalismus infolge der chronischen Inflation selbst in Krisen keine allgemeinen Preisrückgänge mehr stattfinden. Die Entwertung des Geldkapitals im Verlauf einer Inflation äußert sich dagegen darin, dass die Währungseinheit mit jeder Preissteigerung über weniger reale Kaufkraft verfügt. Die Kapitalentwertung in der Inflation bedeutet reale Verluste für die Besitzer von Geldkapital, doch führt sie innerhalb eines Landes nicht zur Verminderung des realen gesellschaftlichen Kapitals. Den Verlusten der Geldkapitalisten stehen z. T. entsprechende reale Gewinne der Sachwertinhaber gegenüber. Weit stärker aber sind die Inflations- gewinne, die die großen Sachwertbesitzer, namentlich die Monopole, durch die schamlose Ausplünderung der Werktätigen im Verlaufe einer kapitalistischen Inflation erzielen.