Kapitalfetischismus

Kapitalfetischismus - dingliche Verhüllung des gesellschaftlichen Ausbeutungsverhältnisses zwischen Kapitalisten- und Arbeiterklasse. Der in der privaten Warenproduktion bestehende Widerspruch zwischen privater und gesellschaftlicher Arbeit führt dazu, dass der gesellschaftliche Charakter aller Beziehungen in der privaten Warenproduktion in dinglicher Verkleidung an die Oberfläche des Alltagslebens tritt. Der Fetischcharakter des Geldes (Geldfetisch) vollendet sich im Kapitalfetischismus. Das Kapital ist seinem Wesen nach das gesellschaftliche Verhältnis zweier Klassen, von denen die eine (die Kapitalistenklasse) die andere (die Klasse der Lohnarbeiter) ausbeutet. Dieses gesellschaftliche Verhältnis der Ausbeutung erscheint im Kapitalismus aber dinglich verhüllt. Hierbei wird dem Kapital die Fähigkeit einer natürlichen Selbstverwertung zugesprochen, während es sich in der Tat um ein bestimmtes Ergebnis der Wechselbeziehungen zwischen Menschen, und zwar zwischen Kapitalisten als Ausbeutern und den Arbeitern als Ausgebeuteten, handelt. Im Unterschied zum Waren- und Geldfetisch der einfachen Warenproduktion ist der Kapitalfetischismus bes. ausgeprägt, weil ihm antagonistische Klassengegensätze zugrunde liegen.