kapitalistisches Eigentum

Kapitalistisches Eigentum, - höchste Form des Privateigentums an Produktionsmitteln und entscheidende Grundlage der auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse durch die Kapitalisten beruhenden kapitalistischen Produktionsverhältnisse. Es entsteht im Prozess der ursprünglichen Akkumulation, in der selbsterarbeitetes, sozusagen auf Verwachsung des einzelnen unabhängigen Arbeitsindividuums mit seinen Arbeitsbedingungen beruhendes Privateigentum verdrängt und der produzierende Mensch gewaltsam von seinen Produktionsmitteln getrennt (proletarisiert) wird. Durch diese Trennung von ihren Produktionsmitteln verwandeln sich die bis dahin selbständigen Produzenten in Proletarier, die, um leben zu können, gezwungen sind, ihre Arbeitskraft als Ware an die Besitzer der Produktionsmittel (Kapitalisten) zu verkaufen und für sie zu arbeiten. Die kapitalistischen Ausbeuter eignen sich als Besitzer der Produktionsmittel das Produktionsergebnis der Lohnarbeiter an, die in Gestalt des Lohnes nur den Teil des von ihnen erzeugten Neuwerts erhalten, der zur Reproduktion ihrer Arbeitskraft erforderlich ist. Den größten Teil des Neuwertes eignen sich die Kapitalisten beständig als Mehrwert an, der das grundlegende Ziel der kapitalistischen Produktion und die Quelle des unaufhörlich wachsenden kapitalistischen Reichtums ist. - Mit der Entwicklung des kapitalistisches Eigentum und der die kapitalistische Produktionsweise kennzeichnenden maschinellen Großproduktion entfaltet und verschärft sich der dem Kapitalismus eigene Grundwiderspruch, der Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion und der privatkapitalistischen Form der Aneignung der Resultate der Produktion. Das privatkapitalistische Eigentum, das im Kapitalismus der freien Konkurrenz vorherrschend ist, entwickelte sich um die Jahrhundertwende mit dem Übergang zum Imperialismus und der fortschreitenden Vergesellschaftung der Produktion (Spezialisierung, Arbeitsteilung, Kooperation) zum monopolkapitalistischen Eigentum, das zur ökonomischen Grundlage der Herrschaft des Monopolkapitals wurde, und schließlich zu Formen des staatsmonopolistischen kapitalistisches Eigentum Diese Entwicklung kommt in einer zunehmenden Anonymität des kapitalistisches Eigentum an den entscheidenden Produktionsmitteln als charakteristische Erscheinung vor allem im staatsmonopolistischen Kapitalismus zum Ausdruck. Damit verschärft sich zugleich der Grundwiderspruch des Kapitalismus. Der umfassend ausgeprägte gesellschaftliche Charakter der Produktion erfordert immer gebieterischer auch eine entsprechende gesellschaftliche Aneignung der Resultate der Produktion, d. h. die Überführung der in den Händen der Monopole befindlichen Produktions- mittel in die Hände der Gesellschaft. Mit der sozalistischen Revolution und Enteignung der Monopole wird die Grundlage für die Bildung des gesellschaftlichen kapitalistisches Eigentum geschaffen.