Korngesetze

Korngesetze - Schutzzollgesetze, die im Interesse der englischen Großgrundbesitzer zur Erschwerung der Einfuhr ausländischen Getreides im 17. Jh. erlassen wurden. Mit der Entwicklung der kapitalistischen Industrie in England spitzten sich die Widersprüche zwischen den am Export von Industrieerzeugnissen interessierten Industriellen und den auf hohe Getreidepreise und damit hohe Schutzzölle bedachten Grundeigentümern immer mehr zu. Marx bezeichnete die mit den Korngesetzen zusammenhängenden Getreidezölle als eine Brotsteuer, die dem Lande auferlegt wurde, um den Grundeigentümern ihre hohen Renten zu sichern. Daher begannen die Freihändler, unterstützt von der britischen Arbeiterbewegung, den Kampf um die Aufhebung der Korngesetze 1838 schlossen sich die Freihändler zur Anti-Corn-Law-League (Vereinigung gegen den Getreidezoll) unter Führung von Richard Cobden und John Bright zusammen. Auf der Grundlage der wachsenden ökonomischen und politischen Macht der Industriellen gelang es dann 1846, die Korngesetze in England abzuschaffen. Ein 1852 unternommener Versuch, die Korngesetze wieder einzuführen, scheiterte.