Korrosion
Korrosion [lat., Zernagung]: von der Oberfläche ausgehende Zerstörung von Werkstoffen durch chemische oder elektrochemische Reaktion mit einem in der Umgebung befindlichen Korrosionsmittel, wie Sauerstoff, Kohlendioxid, Feuchtigkeit, Verunreinigungen der Atmosphäre, Wasser mit natürlichen Fremdstoffen oder mit Verunreinigungen und chemische Produkte (z. B. Säuren, Laugen, Salzlösungen). In der Baupraxis wird die Korrosion oft durch atmosphärische Einflüsse, vor allem durch flüssige Angriffsmittel (Regen, Tauwasser), verursacht, insbesondere bei Metallen und mineralischen Baustoffen. Das Korrosionsverhalten von Metallen wird näherungsweise durch seine Stellung in der Affinitätsreihe, die im Wesentlichen der elektrochemischen Spannungsreihe gleicht und für die Korrosion ebenso wichtig ist, bestimmt. Diese Stellung drückt die Stärke der Affinität des jeweiligen Metalls zu Sauerstoff und damit den Befähigungsgrad aus, sich mit ihm umzusetzen. Man unterscheidet bei der elektrochemischen Korrosion. a) nach der Entstehung Spannungs- Korrosion (trans- oder interkristalline Korrosion), Kontakt- Korrosion (z. B. an Verbindungen von Metallen verschiedenen Potentials) und Spalt- Korrosion. b) nach der Auswirkung ebenflächige oder gleichmäßig abtragende Korrosion und selektive Korrosion (Loch- oder Punktfraß[-Korrosion]). Korrosion von mineralischen Baustoffen erfolgt durch Auslaugen, Basenaustausch, Auskristallisieren (auch Ausblühen gen.) von volumenvergrößernden Salzen. - Der Verhinderung oder Abschwächung der Korrosion dient der Korrosionsschutz. Zum aktiven Korrosionsschutz gehören: Verändern oder Abschwächen der Einflussfaktoren, korrosionsschutzgerechte Konstruktion und Ausführung, Einsatz von korrosionsbeständigen oder -trägen Metallen o. a. Werkstoffen (z. B. Plaste), Beseitigen oder Abschwächen von Korrosionsmitteln, Einsatz von Korrosionsinhibitoren (-hemmstoffen), katodische Schutzmaßnahmen. Möglichkeiten des passiven Korrosionsschutzes sind Beschichtung oder chemische Umwandlung der Werkstoffoberfläche. Der passive Korrosionsschutz, insbesondere durch metallische und nichtmetallische Überzüge, findet die häufigste Anwendung. Derartige, z. B. durch Verzinken, Verchromen, Vernickeln, Plastbeschichten, Anstreichen o. a. aufgebrachte Überzüge wirken als Trennschicht zwischen Werkstoff und aggressivem Medium und sollen daher möglichst dicht sein.