Kosten
Kosten - in Geld bewerteter Verbrauch von vergegenständlichter und (in Lohn u. a. Vergütungen ausgedrückter) lebendiger Arbeit sowie sonstige bestimmungsgemäß festgelegte Geldausgaben zur Vorbereitung, Herstellung und Realisierung von Erzeugnissen und Leistungen. Der Kostenbegriff hat seine Grundlage in der Werttheorie. Der Wert einer Ware zerfällt in drei Elemente: a) Wert der verbrauchten Produktionsmittel, b) Wert, der die notwendige Arbeit und c) Wert, der die Mehrarbeit repräsentiert. Der Kostenbegriff steht den beiden erstgenannten Elementen nahe, ohne aber mit ihnen identisch zu sein. Ausgehend vom Wertbildungsprozess wird bes. für die Preisbildung zwischen den gesellschaftlichen Produktionskosten und den individuellen Kosten der Betriebe unterschieden. Wert und Kosten unterscheiden sich qualitativ und quantitativ. Der Wertbegriff steht auf einer höheren Abstraktionsstufe. Er hat gesellschaftlich notwendige Arbeit zum Inhalt. Die Kosten sind nicht primär eine Kategorie der Wertbildung, sondern spezielle Erscheinungsform der Wertumverteilung. In dem Umfange, wie z. B. die Preise von den ihnen zugrunde liegenden Werten abweichen, weichen auch die Kosten von den ihnen entsprechenden Wertteilen ab. - Bei der Fixierung des Kostenbegriffs spielen Gesichtspunkte der wirtschaftlichen Rechnungsführung eine Rolle. So werden bestimmte Elemente, die Umverteilung von Reineinkommen darstellen und von der Werttheorie her dem Wertteil zuzuordnen sind, der in der Mehrarbeitszeit geschaffen worden ist, den Kosten zugeordnet. Dazu gehören Bankzinsen, Vertragsstrafen, Verzugszuschläge, bestimmte Abgaben u. a. Diese Verfahrensweise ist darauf gerichtet, die Mess- und Stimulierungsfunktionen der Kosten umfassend zu gewährleisten. Für die Leitung, Planung und Kontrolle erfolgt eine entsprechende Kostengliederung. Eine spezielle Erscheinungsform der Kosten sind die Selbstkosten. Sie sind derjenige Teil der Kosten, der den Erzeugnissen und Leistungen als Plan- bzw. Normativ- oder Ist-Größe zugerechnet wird und aus den Erlösen der realisierten Erzeugnisse und Leistungen zu decken ist. Weitere Erscheinungsformen sind die Plankosten bzw. Planselbstkosten, Normativkosten sowie Ist- Kosten, je nachdem, ob die Kosten aus dem Kostenplan abgeleitet sind (Plankosten bzw. Planselbstkosten), auf laufenden oder durchschnittlichen Kostennormativen beruhen (Nörmativkosten) oder den tatsächlichen Verursachungs- und Entstehungsbedingungen entsprechen (Ist-Kosten). - Die Kosten sind eine wesentliche ökonomische Kategorie. Von ihrer Höhe sind entscheidend die Preise der Erzeugnisse und Leistungen abhängig bzw. der Gewinn, den ein Betrieb oder Kombinat realisiert. Die Senkung der Kosten ist deshalb ein wichtiger Faktor der Gewinnerhöhung und damit der Erhöhung des Nationaleinkommens. In ihr drückt sich zusammengefasst das Ergebnis der Arbeit, der Qualität der Leitung und aller Faktoren der Intensivierung in jedem Betrieb aus. Sinkende Kosten je Leistungseinheit sind unbestechlicher Gradmesser der Intensivierung. In der bürgerlichen Betriebswirtschaft werden den Kosten auch fiktive Elemente zugerechnet, wie kalkulatorische Zinsen und kalkulatorischer Unternehmergewinn. Dies dient der Verschleierung des Profits.