Kostengliederung

Kostengliederung - Einteilung der Kosten für die Kostenplanung, Kostenrechnung, Kostenbeeinflussung, Kostenanalyse und Kostenkontrolle. Die Kosten werden im Wesentlichen nach folgenden Gesichtspunkten unterteilt a) Kostengliederung nach der Art der Entstehung im Produktionsprozess. Wesentliche Positionen der Kostengliederung nach Kostenarten sind: Abschreibungen, Mieten, Pachten, Grundmaterial, Energie, Brenn-, Kraft- und Schmierstoffe, sonstiges Hilfsmaterial, Löhne und Gehälter, Verbrauch von Leistungen, Beiträge, Zinsen und Fondszuführungen. In der nach Kostenarten differenzierten Struktur der Kosten kommen wesentliche Merkmale zur Bestimmung der Grundfonds-, Material- oder Lohnintensität eines Betriebes oder Wirtschaftszweiges sowie Hinweise auf Senkungsmöglichkeiten der Kosten zum Ausdruck. Neben den spezifischen betrieblichen Anforderungen an die Kostenartengliederung sind die Erfordernisse der volkswirtschaftlichen Bilanzierung des gesellschaftlichen Gesamtprodukts durch Einordnung der Kostenarten in bestimmte Bilanzierungspositionen zu berücksichtigen. Die Kostenarten werden in der Kostenartenrechnung erfasst. b) Kostengliederung nach der Stellung der Kosten im Produktionsprozess. Ausgangspunkt ist die Einteilung der Kosten im Produktionsprozess in technologische, Beschaffungs-, Verwaltungs-, Leitungs-, Betreuungs- und Absatzkosten. In der Wirtschaftspraxis werden die Leitungs-, Verwaltungs- und Betreuungskosten inzw. zusammengefasst ausgewiesen. Diese Kostengliederung ist gleichzeitig Ausgangspunkt für die Kalkulation der Kosten. c) Kostengliederung nach dem Ort der Entstehung Kostenstellenrechnung). Sie ist für die Kalkulation, die Kostenkontrolle und den sozialistischen Wettbewerb Haushaltsbuch bedeutungsvoll. d) Kostengliederung nach der Verursachung Kostenträgerrechnung). Nach diesem Kriterium werden die Kosten entsprechend den sie verursachenden Erzeugnissen und Leistungen nachgewiesen. e) Kostengliederung nach der Elastizität (dem Verhalten) der Gesamtkosten zur Entwicklung der Leistung Kostendynamik). Hier sind die Kosten zu unterteilen in variable Kosten, die sich zur Entwicklung der Leistung proportional, degressiv, regressiv und progressiv verhalten können, und konstante Kosten, die relativ unabhängig von der Entwicklung der Leistung sind. Diese Art der Kostengliederung dient sowohl der Leistungsbeurteilung des Gesamtbetriebes und -zweiges als auch der innerbetrieblichen Abrechnungseinheiten hinsichtlich der Kostenbeanspruchung sowie zur exakten Kostenplanung bei veränderter Leistungsgröße. f) Kostengliederung nach der Zurechenbarkeit der Kosten auf die Kostenträger und Kostenstellen: Hier sind direkt zurechenbare und indirekt zurechenbare Kosten zu unterscheiden. g) Kostengliederung nach der Planbarkeit der Kosten: Die Kosten werden in planbare und nichtplanbare Kosten unterschieden. Nicht- planbare Kosten beeinflussen die geplante Kostensenkung des Betriebes und Zweiges negativ. Sie werden auch als Kosten aus schlechter Leitungstätigkeit (z. B. Verspätungszinsen, Standgelder, Vertragsstrafen usw.) gekennzeichnet. h) Kostengliederung nach der Kalkulierbarkeit der Kosten, und zwar kalkulierbare und nichtkalkulierbare Kosten. Damit wird festgelegt, welche Kosten über den Preis konkreter Erzeugnisse bzw. Leistungen zurückfließen und welche aus dem Gesamtvolumen des geschaffenen Reineinkommens zu decken sind. i) Kostengliederung nach der Möglichkeit ihrer Beeinflussung: beeinflussbare und nicht beeinflussbare Kosten. Der Gesichtspunkt der Kostenbeeinflussbarkeit ist für die innerbetriebliche Kostenplanvorgabe bedeutungsvoll, da den Abteilungen und Brigaden nur Kosten vorgegeben werden sollen, die von ihnen beeinflussbar sind. Hinsichtlich der Beeinflussbarkeiit ist zwischen unmittelbar und mittelbar beeinflussbaren Kosten zu unterscheiden. Eine unmittelbare bzw. absolute Beeinflussbarkeit besteht z. B. bei den vorgegebenen Kosten für Grundmaterial in den produzierenden Bereichen oder den Personentransportkosten in Verwaltungsbereichen. Eine mittelbare bzw. relative Beeinfuß barkeit der Leitungskosten sowie aller konstanten und degressiven Kosten besteht auch für die produzierenden Bereiche, indem durch Produktionssteigerung der Anteil der konstanten und degressiven Kosten je Einheit des Erzeugnisses bzw. der Leistung sinkt.