Kreditplanung

Kreditplanung, Planung des Kredits - Funktion der sozialistischen Gesellschaft zur bewussten Ausnutzung der ökonomischen Gesetze des Sozialismus bei der Bereitstellung und Verwendung von Krediten entsprechend den staatlichen Aufgaben, Bestandteil der Volkswirtschaftsplanung. Die Kreditplanung erfasst das zur Durchführung der materiellen staatlichen Aufgaben benötigte Volumen an bereits bestehenden und neu hinzukommenden Krediten sowie die Planung der Geldfonds in Form des Bar- und Buchgeldbestandes. Die Kreditausreichung ist nach Verwendungszwecken und Verantwortungsbereichen untergliedert. Im Betrieb ist der Kreditplan hinsichtlich der Veränderung des Kreditbestandes (aufgenommene oder noch aufzunehmende Kredite) Teil der betrieblichen Planung. Ihm liegen Kreditzusagen der Banken zugrunde, die aus Orientierungs- oder Vorgabewerten der zentralen Kreditplanung abgeleitet sind. Dazu gehören Kennziffern über die Entwicklung des Kreditvolumens in den verschiedenen Reproduktionssphären, Nutzenskennziffem der Fonds und Kreditnormen (Kreditanteil, Kreditlaufzeit und Grundzinssatz). Für die Planung des Kreditvolumens tragen die Staatsbank der Deutschen Demokratischen Republik und das Ministerium der Finanzen eine bes. Verantwortung. Das Hauptproblem der Kreditplanung besteht darin, die Kreditanforderungen der Betriebe und Zweige mit den materiellen Ressourcen und dem planmäßigen Wachstum der Geldfonds zu bilanzieren. Eine wichtige Aufgabe ist es, den Einfluss der Kreditplanung auf die Entscheidungsfindung über den Umfang, die Struktur und den Nutzen der sozialistischen Akkumulation zu verstärken. Diese Aufgabenstellung muss sich verbinden mit einer weiteren Verbesserung der zentralen Bilanzierung der materiellen Proportionen des Nationaleinkommens.. Das Hauptinstrument für die zentrale Planung und Bilanzierung der Kredite ist die Bilanz des Kreditsystems (Kreditbilanz). Mit ihr ist die planmäßige Entwicklung des gesamten Geldumlaufs, des Volumens und der Struktur der Geldfonds und Kredite zu bestimmen. Sie ist Bestandteil der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Mit ihrer Ausarbeitung ist, ausgehend von den Erfordernissen einer hohen volkswirtschaftlichen Effektivität, aktiv auf die Planung volkswirtschaftlicher Grundproportionen einzuwirken. Die Bilanz des Kreditsystems hat nebenstehende Grundstruktur. Die Kreditbilanz wird mit Teilplänen untergliedert. Dazu gehören Teilpläne über die Geldfonds der Wirtschaft, Ersparnisse der Bevölkerung, Bargeldumsatzplan; Teilpläne für den Krediteinsatz zur Finanzierung der Grundfonds und der Investitionen, des Wohnungswesens und staatlicher Einrichtungen sowie zur Finanzierung der Umlaufmittel; Teilpläne für die Kredite an die Bevölkerung, für Kredite und Geldfonds aus Auslandsbeziehungen und die Zinsbilanz (Zinseinnahmen und -ausgaben). Die Bilanz des Kreditsystems ist als volkswirtschaftliche Bilanz in enger Verbindung zu materiellen und finanziellen Bilanzen und Plänen auf volkswirtschaftlicher Ebene auszuarbeiten. Hier sind vor allem die Verbindungen und Abhängigkeiten zu folgenden Bilanzen und Plänen hervorzuheben: Bilanz des gesellschaftlichen Gesamtprodukts und des Nationaleinkommens; komplexe Effektivitätsnachweise für die Volkswirtschaft insgesamt und nach Verantwortungsbereichen; Grundmittel- und Investitionsrechnung; Plan der Entwicklung der materiellen Umlaufmittel; Zahlungsbilanz; Bilanz der Geldeinnahmen und Geldausgaben der Bevölkerung; Finanzbilanz des Staates und Staatshaushaltsplan. Auswirkungen planmäßiger Preisveränderungen. - Mit der Kreditbilanz und den anderen Finanzbilanzen werden damit die planmäßig notwendigen Prozesse und Fonds ermittelt, volkswirtschaftliche Proportionen mitbestimmt, volkswirtschaftliche Reserven mit dem Ziel ihrer Mobilisierung aufgedeckt und die Entwicklung der Volkswirtschaft kontrolliert. Unter Ausnutzung der Kategorien Kredit und Zins wird auf der Grundlage dieser Bilanz durch die bestätigten Kreditpläne der Betriebe, Wirtschaftszweige und -bereiche darauf Einfluss genommen, die finanziellen Fonds mit dem größten volkswirtschaftlichen Effekt einzusetzen - Die Kreditanalyse ist ein spezifisches Instrument der Kontrolle mit Hilfe des Kredits. Mit ihr wird auf den verschiedenen Ebenen der Bankarbeit die Übereinstimmung der geplanten und effektiven Kreditentwicklung mit dem planmäßigen Vollzug der anderen finanziellen und vor allem materiellen Prozesse untersucht.