Levantehandel

Levantehandel - Fernhandel europäischer. Kaufleute mit der Levante (dem Morgenlande), bes. Kleinasien, Syrien und Ägypten. Der wichtigste Umschlag- und Handelsplatz war zunächst Konstantinopel (Byzanz), das den Landweg zwischen Europa und Asien sowie den Wasserweg zwischen dem Mittel- und Schwarzen Meer beherrschte. Seinen Höhepunkt erreichte der Levantehandel im 12./15. Jh., als im Gefolge der Kreuzzüge feste Stützpunkte der europäischen Kaufleute an den Ostküsten des Mittelmeeres entstanden und sich ein regelmäßiger Schiffsverkehr zwischen diesen und den norditalienischen (Venedig, Genua, Pisa, später Florenz), den weniger bedeutenden südfranzösischen (Montpellier, Marseille, Narbonne) und katalonischen (Barcelona) Hafenstädten entfaltete. Mit der Errichtung der türkischen Herrschaft über ganz Vorderasien und der Entdeckung des Seeweges von der Nordsee nach Ostindien verlor der Levantehandel gegen Ende des 15. Jh. an Bedeutung.