Lohnabbau

Lohnabbau - Reduzierung des erkämpften Lohnniveaus durch Unternehmer und/oder den Staat, bezögen auf den Lohn einzelner Arbeiter, ganzer Arbeitergruppen oder auf das gesamte Lohnniveau eines Landes. In der kapitalistischen Gesellschaftsordnung wirkt ständig eine Tendenz zum Lohnabbau auf Grund des Profitstrebens der Kapitalistenklasse. Der Lohnkampf der Arbeiterklasse richtet sich gegen diese lohnsenkende Tendenz. Im heutigen staatsmonopolistischen Kapitalismus erscheint der Lohnabbau vor allem in folgenden Formen: Vergrößerung der für einen bestimmten Lohn geforderten Quantität an Arbeitskraft (vor allem durch Akkord-Schere, aber auch praktiziert beim Übergang zu neuen Antreibersystemen), Entlohnung unter der Qualifikation des betreffenden Arbeiters (z. B. bei analytischer Arbeitsbewertung); Senkung der übertariflichen Entlohnung, Lohndiskriminierung von Frauen, Jugendlichen und ausländischen Arbeitern. Starken Lohnminderungen sind diejenigen Arbeiter ausgesetzt, die durch Strukturkrisen usw. ihren Arbeitsplatz verlieren und in anderen Zweigen und Berufen Arbeit annehmen müssen. Darüber hinaus sind die heute in den kapitalistischen Ländern üblichen inflationistischen Preissteigerungen und die steigenden direkten und indirekten Steuern als bes. folgenschwere Mittel des Lohnabbaus zu werten. Der Politik des Lohnabbaus ist von der Arbeiterklasse nicht nur eine aktive gewerkschaftliche Lohnpolitik entgegenzusetzen, sondern zugleich der Kampf um Mitbestimmung auf allen Ebenen und Gebieten des gesellschaftlichen Lebens.