Lohnintensität

Lohnintensität - Anteil der Lohnkosten an den Gesamtkosten eines Erzeugnisses. Die Lohnintensität wird vom Veredelungsgrad eines Produkts (der durch den Anteil der lebendigen Arbeit charakterisiert wird) und vom Stand der Arbeitsproduktivität bestimmt. Wegen der relativ geringen Rohstoffressourcen in besteht eine wichtige Aufgabe darin, den Export von lohn- und intelligenzintensiven Erzeugnissen zu erhöhen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass ein hoher Lohnkostenanteil nicht immer Ausdruck einer hohen Veredelungsstufe, sondern auch eines niedrigen Standes der Arbeitsproduktivität, unrealer Arbeitsnormen oder einer Unterbewertung des Materials sein kann. Umgekehrt kann ein geringer Lohnkostenanteil an den Gesamtkosten eines Finalerzeugnisses darauf zurückzuführen sein, dass ein hoher Anteil an Kooperationslieferungen vorliegt, der den tatsächlichen Veredelungsgrad nicht zeigt. Das in der letzten Produktionsstufe erfasste quantitative Verhältnis der Lohn- und Materialkosten zueinander bzw. ihr Anteil an den Selbstkosten ist somit nur bedingt als Kriterium zur Charakteristik der Lohnintensität geeignet. Der Quotient zeigt, um wie viel Prozent der Gesamtaufwand infolge der Veredelung über dem Aufwand an Grundmaterial liegt. Hinsichtlich der Rentabilität des Exports lohnintensiver Waren gilt: Ein hoher Veredelungsgrad eines Erzeugnisses ist nicht von vornherein Ausdruck einer hohen Exportrentabilität. Durch den Vergleich des Inlandsaufwandes mit dem Devisenerlös gilt es, die günstigste Verarbeitungsstufe für den Export zu ermitteln. Innerhalb der Lohnintensität kommt der Intelligenzintensität eine bes. Bedeutung zu. Sie charakterisiert den Anteil der technisch-wissenschaftlichen Arbeit (komplizierte Arbeit) am Gesamtaufwand an lebendiger und vergegenständlichter Arbeit. Zur Messung der Intelligenzintensität können die Kennziffern des Automatisierungs- und Mechanisierungsgrades sowie des Anteils der Forschungs- und Entwicklungskosten an den Gesamtkosten der jeweiligen Erzeugnisse herangezogen werden.