Lohnkampf

Lohnkampf - wesentlicher Bestandteil des Klassenkampfes zwischen Lohnarbeitern und Kapitalisten, der in der Regel von den Gewerkschaften für günstige Entlohnungsbedingungen (Entwicklung der Tariflöhne und deren Verhältnis zu den Effektivlöhnen, Entwicklung der Nominal- und Reallöhne und des Anteils der Löhne am Nationaleinkommen) geführt wird. Objektive Grundlage für den Lohnkampf ist der Wert der Ware Arbeitskraft. In der Praxis ist die Ausgangsbasis für Lohnforderungen das bisher erreichte Lohnniveau. Entscheidend für die Erfolgsaussichten des Lohnkampfs sind die Kampfkraft und der Kampfwille der Arbeiterklasse und ihrer Gewerkschaften. Oft muss der Lohnkampf in Form von Streiks geführt werden. Die Kapitalisten und ihr Staat benutzen die Arbeitslosigkeit als Druckmittel gegen Lohnforderungen. In vielen Fällen antworten die Unternehmer auf die gerechten Lohnforderungen der Arbeiter und Angestellten mit der Aussperrung. Im staatsmonopolistischen Herrschaftssystem wirkt der Staat bei Lohnkampf zugunsten der Unternehmer. Formen der staatlichen Einmischung in den Lohnkampf sind u. a.: Beschränkung und Aushöhlung der gewerkschaftlichen Tarifautonomie durch Vorgabe von Lohnleitlinien, die konzertierte Aktion in der BRD, Zwangsschlichtungssystem, Antigewerkschaftsgesetze, Erhöhung der Preise sowie der direkten und indirekten Steuern. Diese staatsmonopolistische Einkommensregulierung erfordert die enge Verbindung des ökonomischen und politischen Kampfes der Arbeiterklasse. Zunehmende Internationalisierung des Kapitals (Herausbildung von multinationalen Konzernen, staatsmonopolistische Integrationen usw.) vertieft den internationalen Charakter des Lohnkampfs und erfordert konkrete internationale Abstimmung und Solidarität im gewerkschaftlichen Kampf. Die Gewerkschaften in den Ländern des staatsmonopolistischen Kapitalismus haben in den letzten Jahren unter dem Einfluss des real existierenden Sozialismus bedeutende Erfolge im Lohnkampf erzielt. Das staatsmonopolistische Herrschaftssystem ist immer mehr bestrebt, die wachsenden Rüstungsausgaben sowie die Lasten der krisenhaften Entwicklung auf die Schultern der Werktätigen abzuwälzen und auf Kosten des Lohnes Vorteile im Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt zu erreichen. Unter diesen Bedingungen können die Gewerkschaften den Lohnkampf umso erfolgreicher führen, je mehr sie ihn mit den anderen Forderungen des Klassenkampfes für antimonopolistisch-demokratische Umgestaltungen verbinden.