Lohnleitlinien

Lohnleitlinien - Versuch die Lohn- und Gehaltsentwicklung zu begrenzen, die Mehrwertrate staatlich zu fixieren, den Lohnkampf der Arbeiterklasse auszuschalten, die Tarifautonomie der Gewerkschaften auszuhöhlen, um sie schließlich zu beseitigen und die Gewerkschaften in das staatsmonopolistische Herrschaftssystem zu integrieren. In der BRD werden nach Absprache zwischen dem Staat, - den Unternehmerverbänden und den Gewerkschaften (sog. konzertierte Aktion) vom Wirtschaftsministerium Lohnleitlinien in Form von Orientierungsdaten (Prozentsätze) für die Höchstgrenze von Lohnforderungen herausgegeben, die erst erkämpft werden müssen. Diese Orientierungsdaten werden nach dem voraussichtlichen Produktionszuwachs ermittelt. Der tatsächliche Produktivitätszuwachs kann aber erst am Ende einer Wirtschaftsperiode ermittelt werden. Die Inflation wird nicht berücksichtigt. Weil die Lohnhöhe nicht am Gewinn (Profit) der Unternehmer orientiert wird, bedeutet das in der Praxis ein Stagnieren und Absinken des für die Arbeiterklasse verfügbaren Anteils am Nationaleinkommen, während der Anteil der Unternehmer steigt. Die Gewerkschaften in den Ländern des staatsmonopolistischen Kapitalismus verteidigen die Tarifautonomie. Die durch den kapitalistischen Staat vorgegebenen Lohnleitlinien sind im Zusammenhang mit der staatsmonopolistischen Meinungsmanipulierung ein bedeutendes Druckmittel der Kapitalisten gegenüber der Arbeiterklasse und ihren Gewerkschaften.