Maschinenstundenkostenrechnung

Maschinenstundenkostenrechnung - System zur Erfassung, Verrechnung und zum Vergleich maschinenbezogener Kosten. Die Maschinenstundenkostenrechnung stützt sich auf die Anwendung von allg. bzw. betriebsindividuellen Maschinenstundenkostennormativen. In die allg. Normative werden einbezogen: Abschreibungen, Energie- und Reparaturkosten, Verbrauch an Schmier- ünd Reinigungsmitteln sowie sonstiges Hilfsmaterial. Bei betriebsindividuellen Normativen können darüber hinaus noch berücksichtigt werden: Werkzeug- und Vorrichtungskosten, anteilige Raumkosten, indirekte Löhne für Bedienungspersonal, anteilige Kosten für den Transport in der Abteilung. Die Anwendung der Maschinenstundenkostenrechnung empfiehlt sich insbesondere bei wechselnder Fertigung (Einzel- und Kleinserienfertigung). Sie dient dazu, eine verursachungsgerechte Kostenverrechnung bei der Kalkulation der Erzeugnisse zu erreichen, indem die maschinenbezogenen Kosten auf der Basis von Maschinenlaufstunden auf die mit den jeweiligen Maschinen gefertigten Erzeugnisse verrechnet werden. Die Maschinenstundenkostenrechnung ist ferner für den technologischen Variantenvergleich bedeutsam, indem sie der Ermittlung optimaler Varianten beim Einsatz neuer Maschinen und Geräte dient. Schließlich kann die Maschinenstundenkostenrechnung zur besseren Durchsetzung der innerbetrieblichen wirtschaftlichen Rechnungsführung am Arbeitsplatz genutzt werden, indem sich auslastungsbedingte Normveränderungen und verbrauchsbedingte Normabweichungen ermitteln lassen. Die auslastungsbedingten Normveränderungen ergeben sich durch Gegenüberstellung der Normativkosten einer Maschine bzw. Maschinengruppe bei unterschiedlichen Auslastungsgraden. Die Differenz zwischen den Normativkosten bei geplanter und bei tatsächlicher Auslastung gibt über den Grad der Kapazitätsausnutzung im Vergleich zu den Planzielen Auskunft. Die Differenz zwischen den Normativkosten bei möglicher und bei geplanter Auslastung bringt die im Vergleich zum Planziel vorhandenen Kapazitätsreserven zum Ausdruck. Die Differenz zwischen möglicher bzw. geplanter Auslastung und tatsächlicher Auslastung zeigt die vorhandenen Möglichkeiten zur Selbstkostensenkung durch höhere Kapazitätsauslastung. Die verbrauchsbedingten Normabweichungen werden als Differenz zwischen den Normativkosten bei tatsächlicher Auslastung und den Ist-Kosten ermittelt. Sie entstehen z. B. durch Mehr- oder Minderverbrauch von Werkzeugen, Vorrichtungen, Hilfsstoffen, Energie oder Reparaturen. Die Normveränderungen und Normabweichungen sind nach Ursachen und Verantwortlichen zu erfassen und auszuwerten, um den Intensivierungsprozess in den produzierenden Kostenstellen zu fördern.