Materialökonomie

Materialökonomie - Verringerung des Materialaufwands für die Herstellung eines Erzeugnisses bzw. die Durchführung einer Leistung; komplexe volkswirtschaftliche Effektivitätskategorie, die die Erhöhung der Materialeffektivität und die Senkung der Materialintensität zum Inhalt hat und zus. mit der Grundfondsökonomie die Ökonomie der vergegenständlichten Arbeit ausmacht. Die Materialökonomie wird über vielfältige Einzelprozesse der Volkswirtschaft realisiert und bewirkt, dass ein steigendes Produktionsvolumen je Einheit Materialverbrauch hergestellt wird, d. h. dass die Materialeffektivität steigt. Die Materialökonomie ist ein Maßstab für die Effektivität des volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozesses und seiner Teilprozesse. Die vielfältigen Möglichkeiten zur Durchsetzung einer hohen Materialökonomie lassen sich in folgenden Hauptwegen zusammenfassen: a) die zweckmäßigste Ausnutzung der eigenen Rohstoffbasis bei maximaler industriemäßiger Erfassung, Aufbereitung und Verarbeitung sekundärer Rohstoffe; b) die weitere Gestaltung und Vertiefung der Ländern sowie die Entwicklung effektiver Außenwirtschaftsbeziehungen; c) die Herausbildung einer hocheffektiven Materialeinsatzstruktur und die Sicherung einer den volkswirtschaftlichen Erfordernissen entsprechenden Struktur des volkswirtschaftlichen Endprodukts; d) die ökonomische Materialverwendung, vor allem durch die Ausnutzung von Substitutionsmöglichkeiten, die Anwendung materialsparender Verfahren und Technologien, die Einbeziehung des Leichtbaues und Korrosionsschutzes, die Weiterführung der Maßnahmen zur planmäßigen Standardisierung und Normung, die Verringerung der Materialabfälle im Produktionsprpzeß, die Senkung des Ausschusses und die Vermeidung anderer Verluste; e) die optimale Vorrats- und Reservehaltung entsprechend den volkswirtschaftlichen Bedingungen und Erfordernissen; f) die Ausnutzung materialökonomischer Effekte in der Zirkulation. Zum entscheidenden Kettenglied für die Leitung und Planung materialökonomischer Prozesse und für die Erhöhung des Wirkungsgrades der Materialökonomie wird die prognostische Beherrschung der Stoffzusammenhänge im volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozess über ein dynamisches stoff- und energiewirtschaftlich zusammenhängendes Verbundsystem, das die vertikalen und horizontalen stoffwirtschaftlichen Beziehungen rationell und effektiv gestaltet. Auf dieser Grundlage werden die technisch-ökonomischen Hauptlinien zur Erhöhung der Materialökonomie formuliert. Unter Anwendung staatlicher Plankennziffern konzentriert sich die zentrale staatliche Leitung und Planung vor allem auf die Verwirklichung folgender Komplexe zur Erhöhung des Wirkungsgrades der Materialökonomie: Durchsetzung der prozeßorientierten Forschung zur Entwicklung qualitativ neuer Verfahren und Technologien der Werkstoffumwandlung, planmäßige Gestaltung einer auf den wissenschaftlich-technischen Höchststand ausgerichteten und den Bedingungen entsprechenden Materialeinsatzstruktur und Durchsetzung der damit verbundenen Materialsubstitution; planmäßige Steuerung volkswirtschaftlicher Substitutionsprozesse, die nur über die Zweige und Bereiche hinaus mit höchstem Effekt für die Volkswirtschaft geregelt werden können; verstärkte Nutzung einheimischer Rohstoffe und industriemäßige Erfassung, Aufbereitung und Verarbeitung sekundärer Rohstoffe zur Gestaltung der zweckmäßigsten Rohstoffbasis; planmäßige Durchsetzung der rationellen Energieanwendung in der Besamten Volkswirtschaft zur Erhöhung der Effektivität aller energiewirtschaftlichen Prozesse; planmäßige Reduzierung der Korrosionsverluste; Entwicklung einer den volkswirtschaftlichen Erfordernissen entsprechenden Vorrats- und Reservewirtschaft. Die Staats- und Wirtschaftsorgane, Kombinate und Betriebe tragen die Verantwortung dafür, dass ausgehend von wissenschaftlichen Prognosen sowie auf der Grundlage staatlicher Plankennziffern und bestätigter Einsatzkonzeptionen die Leitungs- und Planungstätigkeit auf die Sicherung einer hocheffektiven Materialökonomie gerichtet wird. Diese Aufgabenstellung macht es erforderlich, der Konzentration der produktionsvorbereitenden Abt. auf die ökonomische Materialverwendung eine immer größere Bedeutung beizumessen. Es geht vor allem darum, Erzeugnisse zu entwickeln und zu konstruieren, die bei möglichst geringer Masse und effektivster Werkstoffausnutzung hohe Leistungsparameter, niedrige Betriebskosten und eine lange Lebensdauer gewährleisten. Das erfordert die Anwendung der wissenschaftlichen Arbeitsorganisation und der Gebrauchswert-Kosten-Analyse in den Betrieben und Kombinaten. Für die Erreichung der geplanten und festgelegten wissenschaftlich-technischen Höchstleistungen in der Materialökonomie kommt es weiterhin in den Betrieben und Kombinaten darauf an, die innerbetriebliche wirtschaftliche Rechnungsführung in Verbindung mit der persönlichen materiellen Interessiertheit bei durchgängiger Anwendung des Haushaltsbuches umfassend zu verwirklichen und im Zusammenwirken mit den gesellschaftlichen Organisationen in den sozialistischen Wettbewerb einzubeziehen. Dazu sind auf der Grundlage der staatlichen Plankennziffern die materialökonomischen Aufgaben entsprechend den betrieblichen Bedingungen den produktionsvorbereitenden Abt. und produktionsdurchführenden Bereichen kontrollfähig und abrechenbar vorzugeben; die Einheit zwischen Haushaltsbuch, sozialistischem Wettbewerb und Jahresendprämierung ist herzustellen. Material-, Ausrüstungs- und Konsumgüterbilanzen, Materialbedarf, Materialverbrauchs- norm, Normative des Materialverbrauchs, Sekundärrohstoffe