Materialverbrauch

Materialverbrauch, Materialaufwand - Aufwand an Arbeitsgegenständen und produktiven Leistungen zur Herstellung von Produkten oder für die Durchführung von Leistungen. Das Material wird im Reproduktionsprozess als Grundmaterial oder Hilfsmaterial verbraucht. Die notwendige Höhe des Materialverbrauchs ergibt sich aus den geplanten Produktions-, und Leistungsaufgaben und den Materialverbrauchskennziffern (Normative des Materialverbrauchs, Materialverbrauchsnormen, Materialausnutzungsnormen u. a.). Oie Senkung des Materialverbrauchs je Produkt bzw. Produktionsleistung ist eine entscheidende Aufgabe zur Erhöhung der Effektivität des Reproduktionsprozesses. Mit der Planung von Wissenschaft und Technik sowie durch Rationalisierungsvorhaben sind planmäßig alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherung eines sparsamen Materialverbrauchs einzuleiten. Als wichtigste ökonomische Stimuli wirken auf den zweckmäßigen Materialverbrauch die Industriepreise in Verbindung mit der langfristigen Preisplanung, die Nettogewinnabführung (Gewinnverwendung), die Produktionsfondsabgabe, das Haushaltsbuch sowie die Materialeinsparungsprämien ein. Im Rahmen der Verflechtungsbilanzierung bilden die Verflechtungskoeffizienten des Materialaufwandes die entscheidende Grundlage für die Planung des Materialverbrauchs. Im ersten Quadranten der Verflechtungsbilanz wird der produktive Materialverbrauch mit Hilfe von Verflechtungskoeffizienten des Materialaufwands dargestellt, die die technisch-ökonomische Abhängigkeit zwischen den Produktionsstufen fixieren. Die Koeffizienten des direkten Materialaufwands sind Kennziffern, die das Verhältnis des Materialaufwands der unmittelbar vorgelagerten Produktionsstufe für eine Einheit Produktion: der jeweiligen Produktionsstufe darstellen. Die Materialaufwendungen aller Vorstufen, die für den direkten Materialaufwand zur Herstellung der Produktion erforderlich sind, d. h. die Summe aller Vorstufen zur Sicherung des Endprodukts, stellen vorn Standpunkt der betrachteten Produktionsstufe den indirekten Materialverbrauch dar. Diese Koeffizienten werden als Differenz zwischen den Verflechtungskoeffizienten des vollen und des direkten Aufwands errechnet. Die Koeffizienten des vollen Materialaufwands drücken den gesamten Materialaufwand zur Herstellung einer Einheit des Endprodukts aus. Sie werden durch Matrizeninversion aus den Koeffizienten des direkten Materialaufwands gewonnen.