Mehrschichtarbeit

Mehrschichtarbeit - betriebliche Arbeitszeitregelungen, die durch über eine Schicht pro Tag hinausgehende Besetzung von Arbeitsplätzen oder Arbeitsbereichen gekennzeichnet sind. Mehrschichtarbeit ist un-, abdingbar für: a) die optimale Auslastung von Maschinen und Anlagen; b) die kontinuierliche Befriedigung von Bedürfnissen der Bevölkerung (z. B. Versorgung mit Energie, Wasser, ärztlicher Hilfe, Beförderungsleistungen. Nahrungsmitteln, Funk, Fernsehen u. a.); c) die technologisch bedingte , über eine Schicht pro Tag hinausgehende Durchführung von Produktionsprozessen (z. B. in der Chemie, Metallurgie, im Verkehr); d) die Überwindung betrieblicher Engpässe. Man unterscheidet Mehrschichtarbeit mit unterbrochener Besetzung der Arbeitsplätze (Zweischichtsysteme, an Wochenenden unterbrochene Dreischichtsysteme), mit ununterbrochener Besetzung der Arbeitsplätze (Vierbrigadesysteme) und spezifische Sonderregelungen mit meist unterschiedlichen zeitlichen Lagen der Schichten (z. B. bei Lokomotivbesatzungen). Bei allen Formen der Mehrschichtarbeit sind Variationen möglich, z. B. in der zeitlichen Lage der Schichten, in der Verteilung der Schichten auf die Wochentage, in der Besetzung der Schichten (Beschäftigtenzahl). Im Zuge der erweiterten Anwendung der Mehrschichtarbeit sind zur Sicherung der Übereinstimmung gesellschaftlicher und individueller Interessen arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse und Grundsätze der WAO zu beachten.