Mehrwertrate

Mehrwertrate - Verhältnis des Mehrwerts zum vorgeschossenen variablen Kapital (Kapital, variables) oder der Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit (Arbeit, notwendige), ausgedrückt in Prozent. Die Mehrwertrate drückt den unmittelbaren Grad der Ausbeutung im Kapitalismus aus, da sie das Verhältnis der Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit, d. h. der unbezahlten Arbeit zur bezahlten Arbeit des Lohnarbeiters ist; die Mehrwertrate wird daher auch als Ausbeutungsrate bezeichnet. Die Erhöhung der Mehrwertrate erfolgt durch Verlängerung der Mehrarbeitszeit infolge Verlängerung des Arbeitstages (Mehrwert, absoluter), durch Erhöhung der Intensität der Arbeit (absoluter Mehrwert, wirkt aber wie relativer Mehrwert) und durch Verkürzung der notwendigen Arbeit infolge Steigerung der Arbeitsproduktivität (Mehrwert, relativer). Mehrwertrate von 100% als etwa der Wirklichkeit entsprechend angenommen hat, liegen Berechnungen für die Länder heute zwischen 200 und 300 %. Die sog. Jahresrate des Mehrwerts ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen der Gesamtmasse des in einem Jahr produzierten Mehrwerts und des im gleichen Zeitraum vorgeschossenen variablen Kapitals. Sie variiert mit der Umschlagsgeschwindigkeit des variablen Kapitals: je rascher der Umschlag, desto größer die Jahresrate des Mehrwerts.