Meinungsforschung

Meinungsforschung - wissenschaftliche Untersuchung der Meinungen der Bevölkerung oder ausgewählter Bevölkerungsgruppen zu politischen, ökonomischen, kulturellen u. a. Tatsachen. Die Ergebnisse werden durch Befragen eines aus- gewählten Personenkreises ermittelt. Es genügt i. allg., eine ausgewählte Gruppe zu befragen, wenn diese in ihrer Struktur die Gesamtheit repräsentiert. Solche Befragungen können verhältnismäßig kurzfristig durchgeführt werden. Die quantifizierten Ergebnisse zeigen den Umfang vorhandener Meinungen in der Bevölkerung zu den gestellten Fragen, geben Auskunft, in welchen sozialen und demographischen Gruppen bestimmte Meinungen am stärksten bzw. am geringsten vorhanden sind usw. Mit Hilfe der Meinungsforschung wird die Vielschichtigkeit der jeweiligen Meinungen zu gesellschaftlichen Problemen erforscht, und es ist möglich, durch Wiederholung der Untersuchungen die Stabilität oder Labilität von Meinungen zu beobachten. Schätzungen, Vermutungen wie auch andere Informationen werden durch die Meinungsforschung überprüfbar. Die Meinungsforschung im Sozialismus ist ein wertvolles Hilfsmittel für die Leitung gesellschaftlicher Prozesse. Sie trägt zur Entscheidungsfindung und zur Vorbereitung von Beschlüssen und Maßnahmen bei. Für den wissenschaftlichen und praktischen Wert der Meinungsforschung sind ihre politisch-ideologischen Grundlagen, das klassengebundene Ziel, die exakte und schnelle Auswertung mit Hilfe moderner Rechentechnik und die Ausarbeitung theoretisch begründeter praktischer Schlussfolgerungen von grundlegender Bedeutung. Die Meinungsforschung im Kapitalismus erfolgt in der Regel im Auftrag von Industriekonzernen, Banken, Firmen des Handels und der Reklamewirtschaft, von Parteien und Regierungen, von denen sie meist auch finanziert wird. Die Forschungsergebnisse der zahlreichen Meinungsforschungsinstitute werden in steigendem Maße zur Manipulierung der Meinung und des Verhaltens der Werktätigen im Sinne des staatsmonopolistischen Systems genutzt.