Monetarismus, Monetarsystem

Monetarismus, Monetarsystem - Wirtschaftstheorie der Übergangsperiode vom Feudalismus zum Kapitalismus, in der die Naturalwirtschaft durch die Geldwirtschaft verdrängt wurde. Der Monetarismus bzw. Monetarsystem stellte das Problem, Edelmetalle anzusammeln, in den Vordergrund. So wurde z. B. der Außenhandel als ein Mittel der Schatzbildung angesehen. Das Geld wurde noch nicht als potentielles Kapital, als Mittel zur Mehrwertproduktion betrachtet, sondern als Schatz, der u. a. für die Finanzierung der Kriege, die die Feudalherren führten, von außerordentlicher Bedeutung war. Neben dem Problem der Schatzbildung spielten u. a. auch Fragen der Münzverschlechterung sowie der Menge des umlaufenden Geldes (Gresham) eine Rolle. Die Anfänge des Monetarismus oder Monetarsystem sind bis vor das 15. Jahrhundert zurückzuverfolgen; seine Blütezeit lag im 16. und 17.Jh. Weiteste Verbreitung fand er in den entwickeltsten Ländern Europas, wie England, Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland. Auf dem europäischen Kontinent beherrschte der Monetarismus und Monetarsystem noch im 18. Jh. die ökonomische Literatur, während er in England im 17. Jh. durch den Merkantilismus abgelöst wurde. Am prägnantesten spiegelt sich dieser Übergang bei Thomas Mun wider.