Monopolpreis

Monopolpreis - Preis einer Ware (oder Dienstleistung), der auf Grund eines dauerhaften Monopols des Verkäufers nicht der Konkurrenz unterliegt und daher bis zu einem gewissen Grade willkürlich über dem Wert (bzw. im Kapitalismus der freien Konkurrenz über dem Produktionspreis) festgelegt werden kann und einen Monopolprofit ermöglicht. Die Bezeichnung Monopolpreis wird zweifach gebraucht: a) zur Kennzeichnung des monopolistischen Marktpreises, d. h. des tatsächlichen Preises der Waren von Monopolen, die sich dadurch von den anderen Marktpreisen unterscheiden, dass sie nicht im Verhältnis von Angebot und Nachfrage um den Wert schwanken; b) zur Kennzeichnung der Wertmodifikation im monopolistischen Kapitalismus d. h. des Gesetzes, das den monopolistischen Marktpreisen in dieser Phase des Kapitalismus zugrunde liegt. Im Kapitalismus der freien Konkurrenz besteht der Monopolpreis aus Kostpreis + Durchschnittsprofit + monopolistischem Extraprofit. Hier gibt es kein Gesetz, das dem monopolistischen Marktpreis zugrunde liegt, weil dieser Ausnahme und nicht Regel darstellt (eine Besonderheit des Monopolpreises bildet der Preis landwirtschaftlicher Produkte oder Produkte der extraktiven Industrie, Grundrente). Im monopolistischen Kapitalismus besteht der Monopolpreis aus Kostpreis + Monopolprofit, weil auf der Grundlage eines hohen Monopolisierungsgrades das Gesetz des Durchschnittsprofits durch das Gesetz des Monopolprofits abgelöst worden ist (Monopol). Der Kampf der Monopole gegeneinander um die Realisierung höchstmöglicher Monopolprofite schließt die spontan-gesetzmäßige Realisierung einer Wertmodifikation, wie sie in der freien Konkurrent der Produktionspreis darstellt, aus. Der Monopolpreis richtet sich zunächst nach der Festigkeit des jeweiligen Monopols und dem Grad seiner Herrschaft, die weitgehend zufällig bedingt ist, auch wenn es objektive Grundlagen dafür im Reproduktionsprozess der Gesellschaft gibt (Dringlichkeit der Nachfrage nach dem Gebrauchswert, Möglichkeit der Substitution, des Bezugs von außerhalb usw.). Im Monopolpreis liegt daher ein hohes Maß von Willkür und Anarchie, das sich in disproportionalen Entwicklungen, chronischen und zyklischen Krisen, brutalen Konkurrenzkämpfen z. B. auf der Ebene des Finanzkapitals (Leihkapitals) u. a. zeigt.