Montageverfahren

Montageverfahren: Verfahren zum Zusammenfügen von Betonfertigteilen zur Gesamtkonstruktion oder zum Bauwerk. Am meisten verbreitet ist die Kranmontage, wobei Montagetechnologie und Kranart (Turmdreh-, Portal-, Autokran, Derrick o. a., Kran) von der Masse des Einzelteils, der Tragfähigkeit des Krans, der Geländeform, Bauwerkshöhe und dem Grad der Verbauung abhängen. - Weiterhin gibt es Montageverfahren, bei denen auf der Baustelle hergestellte großflächige Konstruktionsteile (z. B. Deckenflächen) mittels Hubpressen in ihre Einbaulage gehoben werden. Internationale Verbreitung hat das als Lift-Slab-Bauweise bekannte Hubplattenverfahren gefunden [engl, lift = Hub. slab = Platte]. Hierfür werden zuerst die Stützsäulen des Gebäudes errichtet und danach Stahlbeton-Deckenplatten von je etwa 500 m2 Größe in Geländehöhe unmittelbar übereinander betoniert, wobei ihre Trennung durch Aufstreichen von Wachs o. ä. auf jede fertiggestellte Deckenfläche geschieht (Blätterteigprinzip). Um die einzelnen Decken in ihre Einbauhöhe zu bringen, ist es üblich, die gesteuerten Hubpressen am Kopf der Säulen zu installieren, sie durch Stahlbänder oder -Stangen mit den einzelnen Deckenplatten zu verbinden und diese hochzuziehen (bis zu 3 m/h). Die Deckenplatten werden mitunter auch an Spindelstangen hochgezogen die von motorisch hin- und herbewegten Zahnstangen gedreht werden. Die Verbindung der Platten mit den Säulen erfolgt durch Lagern auf Konsolen, die nach dem Hub der Decken an den Säulen befestigt werden. Ist die Montagemasse infolge großer Stützenabstände (z. B. in Flugzeughallen) oder aufgrund der Konstruktion (z. B. Wasserbehälter) sehr hoch, so wird das Hubpressenverfahren angewendet. Das zu hebende Element ruht auf den Pressen, die wiederum auf den Stützenfundamenten stehen. Je Stütze werden 4 Pressen eingesetzt, von denen jeweils 2 unter Last stehen und 2 unbelastet sind. Dadurch ist es möglich, auf die beiden jeweils entlasteten Pressen ein Säulenfertigteil zu setzen und durch ständigen Lastwechsel bei gleichzeitigem Nachführen der Unterstützungskonstruktion das Element hochzudrücken. Die Stützen werden wahrend des Hubvorgangs abschnittsweise vertikal vorgespannt. Daneben sind noch andere Verfahren entwickelt worden, bei denen der Hubvorgang nicht durch Pressen, sondern mit Hilfe von Seilwinden erfolgt, die in Geländehöhe stehen und deren jeweiliges Hubseil über eine Umlenkrolle (Galgen) läuft, die am Kopf eines bereits fertigen Bauwerks angebracht ist.