Motivforschung

Motivforschung - theoretisch-empirische Analyse von Wesen, Ursachen und Wirkungen jener subjektiven Triebkräfte, die Arbeits- und Konsumentenverhalten, ökonomische, politische und kulturell-geistige Aktivitäten der Werktätigen auslösen. Die Motivforschung dient der Erfassung von sozialtypischen Motivationen und von Gesetzmäßigkeiten ihrer quantitativen und qualitativen Ausprägung. Im Gegensatz zur bürgerlichen Motivforschung, die in idealistischer Weise von der Vorherrschaft des Triebhaften und Unbewußten der Motivation ausgeht, bzw. soziale Determiniertheit lediglich als adaptives Normaneignen fasst und die die Grundlagen der Manipulierung von Arbeits-, Kauf- und Wahlverhalten liefert, dient die marxistische Motivforschung der Planung und Leitung sozialer Prozesse zur immer besseren Befriedigung materieller und geistiger Bedürfnisse und zur Entwicklung der sozialistischen Lebensweise. Die marxistische Motivforschung untersucht die objektiven und subjektiven, materiellen und ideellen, kollektiven und gesellschaftlichen Bedingungen für die Entfaltung solcher Motive, die höchsten gesellschaftlichen Effekt schöpferischer Aktivitäten und persönliches Wohlbefinden sichern. Indikatoren der Motivforschung sind das praktische Verhalten, die mit Motiven verknüpften Meinungen und Wertorientierungen sowie die mittels direkter und indirekter Methoden fassbaren Motive selbst.