Nachfragemonopol

Nachfragemonopol - Bezeichnung der heutigen bürgerlichen Ökonomie für eine Form der Marktbeherrschung, bei der ein relativ großer Nachfrager (Käufer) mehreren oder einer großen Anzahl relativ kleiner Anbieter (Verkäufer) gegenübersteht, so dass sich praktisch die gesamte Nachfrage nach einer Ware in der Hand eines Nachfragers konzentriert. Bei mehr als zwei Nachfragern wird die Bezeichnung Nachfrageoligopol gebraucht, für den Fall, dass nur zwei Nachfragermiteinander konkurrieren, die Bezeichnung Nachfragedyopol. Für die entsprechenden Marktkonstellationen von der Angebotsseite her gesehen verwendet sie analog die Begriffe Angebotsmonopol, Angebotsoligopol und Angebotsdyopol. Der Sonderfall von je zwei Anbietern und zwei Nachfragern wird von ihr als bilaterales Dyopol bezeichnet. Statt die konkreten Produktions- und Austauschbeziehungen im Monopolkapitalismus zu analysieren sowie Herrschaft und Wirkung der wirklich entscheidenden, das ökonomische Wesen des Imperialismus bestimmenden Monopole in der Industrie, im Bankwesen, Handel, Verkehr und Versicherungswesen bloßzulegen, konstruiert die heutige bürgerliche Ökonomie die verschiedensten, jeder historischen Konkretheit entbehrenden sog. Marktformen und deklariert sie zu Monopolen. Sie versucht dann nachzuweisen, dass diese Monopole eine ebenso normale Marktform seien wie die freie Konkurrenz und es deshalb streng genommen gar keine Monopole gebe. Bei diesem pseudowissenschaftlichen Vorgang werden die wirklichen Monopole aus dem Monopolbegriff herausmanipuliert, zu Nichtmonopolen deklariert, und die konstruierten Monopole erscheinen als gewöhnliche Marktformen.