Nährstoffe

Nährstoffe - Stoffe, die für die Lebewesen zum Aufbau ihrer Körpersubstanz, zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen und für die Erzielung bestimmter Leistungen erforderlich sind. Pflanzen benötigen nur anorganische Nährstoffe, aus denen sie über die Photosynthese organische Stoffe bilden. In erster Linie sind es neben Kohlenstoff, Sauer- und Wasserstoff die eigentlichen Pflanzennährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kali sowie eine Reihe weiterer Elemente, die dem Boden entzogen oder über die Düngung zur Verfügung gestellt werden. Tiere benötigen vorwiegend organische Nährstoffe, die in stickstoffhaltige Nährstoffe (Eiweiße und Amide) und stickstofffreie Nährstoffe (Fette, Öle und Kohlenhydrate) untergliedert werden. I. w. S. zählen in der Tierernährung zu den Nährstoffen auch die Mineralstoffe, die Spurenelemente, die Vitamine und das Wasser. Der Nährstoffaufwand je Flächen- bzw. Erzeugniseinheit dient als Ausgangsgröße für die Ermittlung der Effektivität der eingesetzten Nährstoffe. In der Pflanzenproduktion wird zu diesem Zweck der Einsatz in kg Reinnährstoff je ha unter Angabe des Ertrages ausgewiesen, in der Tierproduktion der Aufwand in Futtereinheiten je dt bzw. kg Erzeugnis. Der Nährstoffbedarf spiegelt sich in der Pflanzenproduktion in der Menge jener Nährstoffe wider, die von den Pflanzen durchschnittlich dem Boden entzogen werden. Er ist eine wichtige Bestimmungsgröße für die Höhe der Düngergaben (Düngemittel, Düngung). In der Tierproduktion richtet sich der Nährstoffbedarf nach der Art, dem Alter, der Lebendmasse und den Leistungen der Tiere. Grundlage für seine Ermittlung sind Fütterungsnormen. Der Nährstoffertrag sagt aus, wie viel Nährstoffe je Flächeneinheit erzeugt worden sind. Er hängt ab vom Nährstoffgehalt der Pflanzen und den Masseerträgen. Seine stetige Steigerung ist ein wesentliches Ziel der weiteren sozialistischen Intensivierung. Das Nährstoffverhältnis bringt in der Pflanzenproduktion zum Ausdruck, welche Relationen zwischen den einzelnen von den Pflanzen benötigten Nährstoffe vorhanden sein sollen, um optimale Erträge zu erzielen, weil die absolute Menge der zugeführten Nährstoffe nicht allein dafür entscheidend ist. In der Tierproduktion ist es der Protein-EnergieQuotient, der das für eine bestimmte Leistung erforderliche Verhältnis zwischen Eiweiß und Energie ausdrückt (bisher gebräuchlicher Begriff EiweißStärke-Verhältnis). Die Nährstoffökonomie befasst sich mit der effektiven Produktion, Lagerung und Konservierung sowie Verwertung der Nährstoffe. Es ist wichtig, die größtmögliche Menge an Nährstoffe in der benötigten Struktur je Flächeneinheit durch optimale Ausnutzung aller Produktionsmittel zu erzeugen und dadurch das Aufwand-ErgebnisVerhältnis je Nährstoffeinheit zu verbessern. Deshalb sind Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, Ausnutzung der Standortbedingungen, richtige Fruchtfolgen, minimale Ernteverluste und alle anderen Maßnahmen der sozialistischen Intensivierung von Bedeutung. Bei der effektiven Lagerung und Konservierung kommt es darauf an, Verluste jeder Art bei den Nährstoffen so gering wie nur möglich zu halten. In der Endkonsequenz ist es entscheidend, wie viel Nährstoffe zur Verwertung zur Verfügung stehen. Die Verwertung der Nährstoffe muss so erfolgen, dass sich z. B. in der Tierproduktion eine größtmögliche Menge an Nährstoffe in Nutzleistungen der Tiere widerspiegelt. Folglich gilt es, die gesamte Futterwirtschaft unter diesem Aspekt zu gestalten und jene Produktionsrichtungen zu bestimmen, die bei gegebener Menge und Struktur der Nährstoffe ein optimales und den volkswirtschaftlichen Erfordernissen entsprechendes Produkt erbringen.